Papst: Kirche spät dran mit Aufklärung
Das sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Donnerstag bei einem Treffen mit der päpstlichen Kinderschutzkommission laut Radio Vatikan.
Die alte Praxis, Täter zu versetzen, habe «das Bewusstsein etwas eingeschläfert», zitierten ihn zudem italienische Nachrichtenagenturen. Die Kinderschutzkommission habe es anfangs nicht leicht gehabt und «gegen den Strom» schwimmen müssen. Die gesamte Kirche müsse sich der Problematik bewusst werden. «Aber es gibt so viele Fälle, bei denen es nicht vorwärts geht.»
Die Kirche verfolge ein «Null-Toleranz-Prinzip», heisst es im Redetext, den der Vatikan verbreitete. «Wir schämen uns für den Missbrauch, den geweihte Diener der Kirche begangen haben - Menschen, denen man eigentlich am ehesten vertrauen können sollte.»
Der Missbrauchsskandal hat die Kirche in eine ihrer schwersten Krisen gestürzt, als bekannt wurde, dass Kinder jahrzehntelang von Priestern und anderen Kirchenleuten unter dem Deckmantel des Schweigens misshandelt wurden.
2014 hatte der Papst die Kinderschutzkommission ins Leben gerufen. Allerdings kritisierten einige Mitglieder des Gremiums, dass es innerhalb der Kirche immer noch Widerstand gegen die Aufklärung gibt.