Polizisten überfahren absichtlich schwer verletzte Katze

In einer kleinen Gemeinde in Nordrhein-Westfalen sollen drei Polizisten eine angefahrene und schwer verwundete Katze mit einem Streifenwagen überfahren haben. Laut ihren Schilderungen war ein Tierarzt oder eine Tierärztin auf die Schnelle nicht zu erreichen und ein Fangschuss zu gefährlich, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte.

Katze wurde bereits von einem Auto überfahren 

Auch das schwerstverletzte Tier zu bewegen wurde ausgeschlossen, «sodass der Streifenwagen eingesetzt wurde». Der Besitzer der Katze «Mimi» zeigte die Polizisten wegen des Verdachts eines Verstosses gegen das Tierschutzgesetz an, wie der «Focus» berichtet.

Gemäss der Polizei waren die Beamten an einem frühen Morgen Ende August zu der Strasse in ländlichem Gebiet bei Barntrup (Kreis Lippe) gerufen worden. Dort habe die schwer verletze Katze gelegen, die offenbar von einem Fahrzeug angefahren worden war. Das Tier sei augenscheinlich nicht mehr zu retten gewesen. Dem Mann, der die Beamten gerufen hatte, sagten die Polizisten, dass sie sich um die Katze kümmern würden und ihm womöglich einen Gnadenschuss geben würden.

Staatsanwaltschaft überprüft Anfangsverdacht

Der Besitzer der Katze unterstellt den Beamten, dass sie wohl keine Lust auf den Papierkram hatten, der ein Waffengebrauch augenscheinlich mit sich gebracht hätte, heisst es weiter. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Detmold sagte, dass nach Eingang der Anzeige nun geprüft werde, ob sich der Anfangsverdacht erhärten würde.

Falls ja, würden Ermittlungen aufgenommen. In aller Regel werde geschossen, das müsse aber vor Ort bewertet werden, berichtet die Polizei. In dem Fall war ein Schuss laut Einschätzung der beteiligten Polizisten zu gefährlich, weil die Katze demnach auf hartem Untergrund lag und sie Querschläger befürchteten.

(sib)