«Ich bluffe nicht»

Putin ordnet Teilmobilisierung der russischen Streitkräfte an

21.09.2022, 09:48 Uhr
· Online seit 21.09.2022, 08:26 Uhr
Knapp sieben Monate nach Beginn des Krieges gegen die Ukraine hat Russland eine Teilmobilmachung der eigenen Streitkräfte angeordnet. Putin habe diese Entscheidung nach einem Vorschlag des Verteidigungsministeriums getroffen. Die Teilmobilisierung beginne noch am Mittwoch.
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Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine Teilmobilisierung in Russland angekündigt, «um das Mutterland, seine Souveränität und territoriale Integrität sowie die Sicherheit unseres Volkes zu verteidigen». Die Teilmobilmachung beginne noch an diesem Mittwoch.

Neben den selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine wollen auch die von Russland besetzten Gebiete Cherson und Saporischschja im Süden über einen Beitritt zu Russland abstimmen lassen.

Drohung an den Westen

Putin sprach eine Drohung an den Westen aus: «Wenn die territoriale Integrität unseres Landes bedroht ist, werden wir zur Verteidigung Russlands und unseres Volkes alle uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen. Dies ist kein Bluff.»

Er erwähnte auch die Atomwaffen. Putin hat das strategische Nukleararsenal bereits in erhöhte Bereitschaft versetzen lassen zur Abschreckung für die Nato, sich in der Ukraine einzumischen. «Diejenigen, die versuchen, uns mit Atomwaffen zu erpressen, sollten wissen, dass sich der Wind in ihre Richtung drehen kann», so Putin.

«300'000 Reservisten»

Putin sagt, dass eine dringende Entscheidung getroffen werden muss, um «unsere Bevölkerung in den befreiten Gebieten zu schützen». Deshalb habe er das Verteidigungsministerium gebeten, einer Teilmobilisierung zuzustimmen. Der Erlass sei bereits unterzeichnet worden.

Die Teilmobilmachung bedeutet nach Putins Worten, dass Reservisten eingezogen werden. Sie würden den gleichen Status und die gleiche Bezahlung bekommen wie die jetzigen Vertragssoldaten und auch vor dem Fronteinsatz noch einmal militärisch geschult, versicherte er. 300’000 Reservisten möchte Verteidigungsminister Sergei Schoigu aktivieren.

Zuletzt allerdings musste der Kreml eine empfindliche Niederlage hinnehmen, die russischen Truppen zogen sich nach ukrainischen Angriffen fast völlig aus dem Gebiet Charkiw zurück. Die Staatspropaganda warnte danach vor einer möglichen verheerenden Niederlage in dem Krieg. Dagegen betont die russische Militärführung immer wieder, dass alles nach Plan laufe und alle Ziele erreicht würden.

(sda/hap)

veröffentlicht: 21. September 2022 08:26
aktualisiert: 21. September 2022 09:48
Quelle: Today-Zentralredaktion

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