Rätoromanen gehen zur SRG-Ombudsstelle
Ausgestrahlt wurde die beanstandete Sendung «Tagesgespräch» am 8. Juli. Wie die Lia Rumantscha am Donnerstag mitteilte, wurde die Mehrsprachigkeit in der Schweiz thematisiert. Aufgezählt worden seien die Sprachen Deutsch, Französisch und Italienisch. Das Rätoromanische sei in der 17-minütigen Sendung «kein einziges Mal erwähnt» worden.
Damit zementiere die Sendung den Eindruck einer Schweiz mit drei statt vier Landessprachen. Die «konsequente Nichterwähnung des Rätoromanischen» sei insbesondere im Hinblick auf das Thema der Sendung über die Mehrsprachigkeit der Schweiz ein «schwerwiegender inhaltlicher Fehler», schrieb die Sprachorganisation.
Italienisch nicht nur im Tessin
Weiter kritisiert die Lia Rumantscha, dass ausschliesslich der Kanton Tessin «als Synonym für das italienische Sprachgebiet» erwähnt worden sei. Auch im Kanton Graubünden gebe es italienischsprachige Gebiete.
Die Dachorganisation der rätoromanischen Sprachförderung ist eigenen Angaben zufolge der Ansicht, dass die Sendung den Anforderungen des Bundesgesetzes über Radio und Fernsehen nicht nachgekommen ist. Das Rätoromanische sei seit 1938 eine der vier Landessprachen der Schweiz.