Österreich

Razzia bei bewaffneten Gegnern der Corona-Massnahmen

21.05.2021, 05:54 Uhr
· Online seit 21.05.2021, 01:25 Uhr
Bei einer Razzia gegen radikale Gegner der Corona-Massnahmen in Österreich hat die Polizei Waffen und Munition sichergestellt. Die Männer hatten sich in einer Chat-Gruppe über den Bau von Splitterbomben, Molotowcocktails und den Kauf von Waffen unterhalten.
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Die sichergestellten Gegenstände würden ausgewertet, teilte das Österreichische Innenministerium am Donnerstag der Nachrichtenagentur APA mit. Zudem wurden mehrere Nutzer der Chat-Gruppe wegen des Verdachts des verbrecherischen Komplotts angezeigt.

Ausgangspunkt der Ermittlungen war eine geschlossene Chat-Gruppe im Nachrichtendienst Telegram, in der sich radikale Corona-Massnahmen-Gegner absprachen. Sie tauschten sich über den Einsatz von Molotowcocktails gegen Polizisten aus, mit denen sie unter anderem zu Corona-Demos am 15. Mai in Wien reisen wollten.

Mitarbeitern des Verfassungsschutz sei es gelungen, die Telegram-Gruppe zu infiltrieren, erklärte Österreichs Innenminister Karl Nehammer am Nachmittag. Am Vortag der geplanten Demo kam es deshalb zu einer konzertierten Aktion durch die Verfassungsschützer und Anti-Terror-Ermittler in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark und Vorarlberg.

Dabei wurden mehrere Hausdurchsuchungen, freiwillige Nachschauen und Einvernahmen durchgeführt. Die Sicherheitsbehörden stellten neben Waffen und Munition auch Datenträger sowie Schutzwesten, Helme und Funkgeräte sicher. Festgenommen wurde niemand. Alle betroffenen Personen seien geständig, hiess es.

Laut Nehammer zeigte die grosse Menge an sichergestellter Munition und den Waffen, welches Gefährdungspotenzial von den Gruppierungen ausgeht. «Die paramilitärische Ausrüstung erinnert fast an terroristische Vereinigungen», sagte er.

veröffentlicht: 21. Mai 2021 01:25
aktualisiert: 21. Mai 2021 05:54
Quelle: sda

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