Italien

Rom will neuen Corona-Lockdown mit verschärften Verboten vermeiden

10.10.2020, 18:31 Uhr
· Online seit 10.10.2020, 18:20 Uhr
Italiens Regierung bereitet nach Medienberichten eine erneute Verschärfung der Anti-Corona-Massnahmen vor, um den steilen Anstieg der Ansteckungszahlen zu bremsen. Rom plane ein striktes Verbot von Gruppen im Freien vor Bars und Restaurants, hiess es am Samstag in verschiedenen italienischen Zeitungen.
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Ausserdem solle die Teilnehmerzahl für private Feiern stark begrenzt werden. Damit wolle Rom einen zweiten grossen Lockdown vermeiden. Die Regierung von Premier Giuseppe Conte hatte im März für viele Wochen Wirtschaft und Leben in dem 60-Millionen-Einwohner-Land stark eingeschränkt.

Die Zeitung «Corriere della Sera» schrieb, bisherige Regeln gegen abendliche Menschengruppen vor Lokalen seien in grösseren Städten zunehmend missachtet worden. Jetzt erwäge die Regierung, das Stehen draussen vor Bars und Restaurants ganz zu verbieten. Dort würden Gäste dann nur noch an Tischen mit viel Abstand sitzen dürfen. Noch verhandelt das Kabinett intern über die Details möglicher Schutzmassnahmen. Ein neues Dekret dürfte aber bis zum 15. Oktober fertig sein, berichtete die Zeitung.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen hatte in Italien am Freitag die Schwelle von 5000 Fällen übersprungen und damit wieder die Höhe vom März erreicht. Besonders besorgt waren die Behörden in der lombardischen Hauptstadt Mailand, wo die Zahlen sprunghaft stiegen. Politiker dort appellierten an junge Leute, sich an die Schutzregeln zu halten.

Die Behörden zählten dann am Samstag insgesamt 5724 neue Ansteckungen binnen 24 Stunden in Italien. Ausserdem wurden 29 neue Covid-19-Tote registriert. Seit einigen Tagen klettern die Zahlen in dem Land, das zu Beginn der Pandemie Europas Corona-Hotspot war, stärker als in den Wochen davor. Insgesamt zählte Italien fast 350 000 Infektionen und 36 140 Tote in Verbindung mit Covid-19. Seit kurzem gilt in ganz Italien auch im Freien eine Maskenpflicht.

veröffentlicht: 10. Oktober 2020 18:20
aktualisiert: 10. Oktober 2020 18:31
Quelle: sda

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