Corona

Steigende Ansteckungen: Vorarlberg schliesst Lokale um 22 Uhr

· Online seit 22.09.2020, 19:40 Uhr
Aufgrund der steigenden Coronazahlen in Österreich wurde in drei Bundesländern eine Sperrstunde eingeführt. Darunter Vorarlberg: Alle Lokale müssen um 22 Uhr schliessen.
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Wer in einem Restaurant in Vorarlberg einkehrte oder in einer Bar ein Bier genoss, konnte bis anhin bis 1 Uhr verweilen. Diese Sperrstunde wird nun aufgrund der steigenden Coronazahlen vorverlegt. In einer gemeinsamen Mitteilung der Landeshauptmänner aus Vorarlberg, Tirol und Salzburg steht, dass die Lokale um 22 Uhr schliessen müssen. Diese neue Massnahme gilt vorerst für drei Wochen und wird ab kommendem Freitag umgesetzt.

Andere Bundesländer sollen folgen

Die lokalen Massnahmen werden durch eine Verordnung des Gesundheitsministeriums ermöglicht und von der Regierung unterstützt. Bundeskanzler Sebastian Kurz hofft, dass andere Bundesländer dem Beispiel folgen.

Gemäss Sebastian Kurz sei das Nachtleben und die Gastronomie einer der häufigsten Ansteckungsorte. Durch die Sperrstunde soll verhindert werden, dass das Gesundheitssystem überlastet ist und zehntausende Menschen in der Tourismus-Branche ihre Stelle verlieren.

«Leute bleiben vermehrt wieder in der Schweiz»

Dass auch in der Grenzregion im Rheintal die Sperrstunde angepasst wird, ist aktuell nicht der Fall. Gemäss Christian Sepin, Gemeindepräsident von Au, ist eine Schliessung der Gastrobetriebe um 22 Uhr aktuell kein Thema. «Es braucht jetzt gesunden Menschenverstand. Die Menschen müssen sich an die Hygienemassnahmen halten.»

Die Sperrstunde in Vorarlberg könnte gar Vorteile für Au haben: «Es ist gut möglich, dass jetzt wieder mehr Leute in der Schweiz einkehren.» Bereits während des Lockdowns sei das so gewesen. Auch Lebensmittelläden profitierten von der Schliessung der Grenzen.

Covid-Beauftragter bei grösseren Veranstaltungen nötig

Derzeit gilt in den Vorarlberger Gastrobetrieben, dass maximal zehn Personen als Gruppe Platz nehmen dürfen und die Gäste müssen im Lokal einen Mund-Nasen-Schutz tragen, ausser am Tisch. Feiern und ähnliche Veranstaltungen in Räumen sind für zehn Personen gestattet. Bei Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen in geschlossenen Räumen und mehr als 100 im Freien muss der Veranstalter einen Covid-Beauftragten stellen.

Sind Grenzgänger unter Angesteckten?

Dass sich die Situation aufgrund der steigenden Fälle in Vorarlberg auch in Au verschlimmert, hofft Christian Sepin nicht: «Wir wissen nicht, wer die infizierten Personen sind. Sind Schüler betroffen oder Grenzgänger? Sobald viele Grenzgänger betroffen sind, sind die Firmen in den Grenzregionen gefordert.»

(abl)

veröffentlicht: 22. September 2020 19:40
aktualisiert: 22. September 2020 19:40
Quelle: FM1Today

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