Vorarlberg

Tierquäler lockt Vögel in brutale Leim-Falle

16.07.2020, 17:22 Uhr
· Online seit 16.07.2020, 15:12 Uhr
In Vorarlberg wurde ein Vogelfänger wegen Tierquälerei verurteilt. Der 56-Jährige lockte Wildvögel in Klebefallen und hielt sie dann in Käfigen gefangen.
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Das Landesgericht Feldkirch musste sich mit einem schockierenden Fall von Tierquälerei beschäftigen. Laut dem Nachrichtenportal vol.at wurde ein 56-jähriger Mann aus Feldkirch auf frischer Tat ertappt, wie er Wildvögel auf eine brutale Art und Weise einfing. Er sperrte sie anschliessend in Käfige.

Vögel klebten an Ästen fest

Der selbsternannte Vogelliebhaber lockte die Tiere in einem Naturschutzgebiet in Rankweil mittels Lockrufe durch einen Lautsprecher an. Er strich zuvor Leim auf verschiedene Äste, so dass die Vögel mit den Füssen kleben blieben und nicht mehr entkommen konnten. Der Mann hatte es vor allem auf die Vogelarten Gimpel und Stieglitze abgesehen, weil ihr Zwitschern ihm besonders gut gefällt, wie er selbst vor Gericht sagte.

34 Vögel in viel zu kleinen Käfigen

Der Mann brachte die eingefangenen Vögel in seine Wohnung, wo er sie in viel zu kleinen Käfigen hielt, um sie zu züchten. Weil der Mann offenbar nicht genug von Vögeln bekommen konnte, kaufte er sich noch einige legal dazu. Er habe dem Gesang der Vögel lauschen und sich an ihnen erfreuen wollen.

Der Mann flog auf, nachdem ihn ein Tierschützer beim Einfangen der Tiere beobachtet hatte. Die Polizei konnte in seiner Wohnung 34 Vögel sichergestellen.

Geldstrafe wegen Tierquälerei

Laut vol.at weinte der Mann im Prozess und beteuerte, er wisse nun, dass er falsch gehandelt habe. Er wurde rechtskräftig wegen Tierquälerei zu einer Geldstrafe von 1200 Euro verurteilt.

Tierretter versuchen nun, die überlebenden Vögel wieder auszuwildern. Dies gestalte sich schwierig, da die Vögel durch die Gefangenschaft kaum noch allein zurechtkommen. Bei den Wildfängen seien ausserdem Gefieder und Füsse immer noch stark verklebt. Es wird davon ausgegangen, dass einige Vögel am Leim verendet sind.

veröffentlicht: 16. Juli 2020 15:12
aktualisiert: 16. Juli 2020 17:22
Quelle: FM1Today

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