Auf den noch regennassen Strassen zogen Trommler und Musikkapellen, Schützen und Spielmannszüge in historischen Gewändern quer durch München zum Festgelände. Dazwischen fuhren Prachtgespanne der Brauereien.
Gruppen aus vielen Teilen Deutschlands, aus Österreich, Südtirol, Ungarn, Norwegen, der Schweiz, Bulgarien, Kroatien, Slowenien sowie Bosnien und Herzegowina waren zu dem Trachtenumzug angereist, der mit sieben Kilometern Länge zu den grössten der Welt zählt.
Tausende säumten die Strassen, um das festlich-bunte Spektakel zu sehen: Brauer, Schmiede und Kaminkehrer in ihren Zunfttrachten, Jäger, die symbolisch eine erlegte Wildsau mittrugen, Frauen mit Goldhauben als Symbol für Wohlstand - und immer wieder aufwendige Trachten.
Auch legendäre Gestalten waren dabei wie der Volksheld Schmied von Kochel und die Brauertochter Bräurosl, die der Überlieferung nach allabendlich beim Rundritt im Brauhof eine Mass leerte. Angeführt wurde der Zug vom «Münchner Kindl», Viktoria Ostler.
In einer Ehrenkutsche fuhr Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) mit seiner Frau Petra. Er hatte am Samstag mit dem Anzapfen des ersten Fasses die Wiesn eröffnet. Später folgte die mit Rittersporn und Gladiolen in den Landesfarben Weiss und Blau geschmückte Kutsche mit Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und seiner Frau Karin.
Der Umzug geht bis auf das Jahr 1835 zurück. Damals zogen Trachtengruppen und Schützen zur Silberhochzeit von König Ludwig I. und Therese von Bayern durch die Stadt. Deren Hochzeit hatte 1810 das Oktoberfest begründet. 1950 wurde der Trachtenumzug wiederbelebt.