USA

Trump will an virtuellem TV-Duell nicht teilnehmen

08.10.2020, 16:17 Uhr
· Online seit 08.10.2020, 15:40 Uhr
US-Präsident Donald Trump will wegen einer Änderung des Formats nicht am zweiten TV-Duell mit seinem Herausforderer Joe Biden in der kommenden Woche teilnehmen. Der Wechsel zu einem virtuellen Format sei «inakzeptabel», sagte Trump am Donnerstag in einem Interview des Fernsehsenders Fox Business.
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«Ich werde meine Zeit nicht mit einer virtuellen Debatte verschwenden.» Eigentlich sollte das Duell am Donnerstagabend kommende Woche (Freitag MESZ) stattfinden.

Unmittelbar zuvor hatte die zuständige unabhängige Kommission CPD angekündigt, die Debatte werde aus Gründen des Gesundheitsschutzes nicht als persönliches Gegenüber stattfinden. Die beiden Kandidaten sollten demnach an unterschiedlichen Orten auftreten und online zusammengeschaltet werden. Moderator und Gäste hingegen sollten wie geplant in Miami im Bundesstaat Florida zusammenkommen.

Das Duell war zuletzt zunehmend umstritten, weil Trump sich noch von einer Covid-19-Erkrankung erholt und bei dem Termin noch ansteckend sein könnte. Der Republikaner hatte das zurückgewiesen und erklärt, er freue sich auf das Duell. Der Demokrat Biden hingegen hatte erklärt, dass Duell solle nicht stattfinden, falls Trump noch erkrankt beziehungsweise infektiös sei. Das dritte und letzte TV-Duell vor der Wahl am 3. November ist für den 22. Oktober geplant.

Trumps Wahlkampfmanager Bill Stepien erklärte, anstatt des TV-Duells plane Trump nun eine Veranstaltung vor Anhängern. Das neue Format sei nur eine «traurige Entschuldigung», Biden zu helfen, behauptete er. «Die Sicherheit aller Beteiligten kann einfach gewährt werden, ohne eine Gelegenheit abzusagen, bei der Wähler die Kandidaten im Duell sehen können.» Trump hätte vor der Debatte mehrmals negativ auf das Coronavirus getestet werden können, sagte er.

Eine Sprecherin von Bidens Wahlkampfteam hingegen schien die Möglichkeit eines TV-Duells nicht ausdrücklich ausschließen zu wollen. Biden «freue sich darauf, direkt mit dem amerikanischen Volk zu sprechen», erklärte Kate Bedingfield. Biden werde dabei seinen «Plan, das Land zu einen und besser wieder aufzubauen» vorstellen. Trump wiederum habe beim Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie und die Wirtschaftskrise «versagt».

Trump war infolge einer Coronavirus-Infektion an Covid-19 erkrankt und wurde drei Tage in einem Militärkrankenhaus behandelt. Er kehrte am Montag ins Weiße Haus zurück. In dem Interview am Donnerstag sagte er, er fühle sich wieder «perfekt» und könne es kaum erwarten, wieder voll in den Wahlkampf einzusteigen. Er gehe davon aus, nicht mehr ansteckend zu sein, sagte er weiter.

(dpa)

veröffentlicht: 8. Oktober 2020 15:40
aktualisiert: 8. Oktober 2020 16:17
Quelle: sda

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