Über 200 Boko-Haram-Kämpfer getötet

03.01.2019, 06:49 Uhr
· Online seit 03.01.2019, 00:54 Uhr
Die nigrischen Streitkräfte gehen am Tschad-See verstärkt gegen die Islamistenmiliz Boko Haram vor. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums vom Mittwochabend wurden bei Luftangriffen mehr als 200 «Terroristen» getötet.
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87 weitere Boko-Haram-Kämpfer seien von Bodentruppen «neutralisiert» worden, hiess es im Staatsfernsehen. Der Einsatz habe am 28. Dezember begonnen und konzentriere sich auf die Seeküste bei Komadougou, die als natürliche Grenze zwischen dem Niger und Nigeria dient, und auf die Inseln im Tschad-See.

Die Streitkräfte hätten keinerlei Verluste erlitten, hiess es weiter. Dagegen habe Boko Haram auch militärisches Gerät verloren. Die nigrische Armee hatte im vergangenen Monat Befürchtungen geäussert, dass Boko Haram Anfang des Jahres in der Grenzregion Militär-Stützpunkte attackieren könnte. Die Regierung in Niamey verfolgt zu dem die Lage in Nigeria mit Sorge, wo die Islamisten dem Militär zuletzt einige Niederlagen beibrachten.

Kämpfer von Boko Haram griffen mindestens drei Armeestellungen im Nordosten Nigerias an. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Militär- und Milizkreisen erfuhr, wurden die Stellungen eingenommen. Bei den Kämpfern, die am Dienstag eine Stellung im Bundesstaat Borno überrannten, handelte es sich demnach um Angehörige der IS-nahen Miliz Islamischer Staat Provinz Westafrika (Iswap). Iswap-Kämpfer hatten zuletzt ihre Aktivitäten in Borno und Yobe ausgeweitet und mehrere Kontrollposten und Stützpunkte attackiert.

Boko Haram kämpft seit Jahren gewaltsam für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias. Trotz wiederholter Beteuerungen der Regierung, Boko Haram sei besiegt, verstärkte die Miliz in den vergangenen Monaten ihre Angriffe auf zivile und militärische Ziele wieder.

Durch die Angriffe von Boko Haram wurden in den vergangenen neun Jahren mehr als 27'000 Menschen getötet. 1,8 Millionen Menschen sind immer noch auf der Flucht.

veröffentlicht: 3. Januar 2019 00:54
aktualisiert: 3. Januar 2019 06:49
Quelle: SDA

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