US-Aussenminister Pompeo: Der Iran ist Al-Kaidas neuer Zufluchtsort
Teheran habe Al-Kaida erlaubt, im Iran ein neues «Hauptquartier» zu errichten, behauptete Pompeo. «Iran ist in der Tat für Al Kaida das neue Afghanistan», sagte der Minister bei einer Rede in Washington. «Teheran gibt den ranghohen Anführern der Terrorgruppe einen Zufluchtsort, während sie Angriffe gegen Amerika und unsere Verbündeten planen», sagte Pompeo. Die «Achse Iran-Al-Kaida» sei eine grosse Bedrohung für die USA, die «besiegt» werden müsse, forderte er. Pompeo kündigte daher neue Sanktionen gegen angeblich im Iran ansässige mutmassliche Anführer von Al-Kaida an.
Irans Aussenminister Dschawad Sarif wies Pompeos Anschuldigungen umgehend über Twitter zurück. «Niemand lässt sich davon täuschen», schrieb Sarif. Alle Attentäter der Anschläge vom 11. September seien aus Pompeos «Lieblingsländern» des Nahen Ostens gekommen - offenbar eine Anspielung auf Saudi-Arabien. Keiner sei aus dem Iran gekommen.
Die US-Regierung wirft der schiitischen Führung in Teheran seit langem vor, schiitische Milizen im Nahen Osten zu unterstützen, etwa im Libanon und im Irak. Washington hatte dem Iran aber bislang nicht so deutlich vorgeworfen, auch Gruppen sunnitischer Extremisten zu unterstützen. Der scheidende US-Präsident Donald Trump und Aussenminister Pompeo machten die Eindämmung des von ihnen als feindlich betrachteten Irans zur Chefsache. Sie erhöhten durch die Aufkündigung des Atomabkommens und Sanktionen stetig den Druck.