«Die Allianz unserer beiden Staaten war nie stärker», sagte Trump auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem polnischen Staatschef Duda am Dienstag in Washington. «Wir werden unsere Kooperation in den Bereichen Militär, Geheimdienste, Raketenabwehr sowie Technologie und Ausbildung intensivieren», fügte Trump hinzu.
Duda drängte den US-Präsidenten, mehr Truppen nach Polen zu entsenden. Die US-Streitkräfte sollten zudem eine ständige Militärbasis in Polen einrichten. Dies wäre für Polen eine Sicherheitsgarantie gegen eine russische Aggression.
Trump sagte, er glaube, die polnischen Ängste vor einer russischen Aggression bestünden zu recht. Nach seinen Worten würde Polen die US-Militärpräsenz mit einer Milliardensumme unterstützen.
Polnischen Medien zufolge ist das Land bereit, für einen ständigen US-Militärstützpunkt bis zu zwei Milliarden Dollar zu zahlen. Derzeit sind US-Soldaten im Rahmen eines Nato-Programms vorübergehend in Polen.
Russland hat sich kritisch zu den polnischen Ambitionen geäussert. Eine grössere Präsenz von Nato-Truppen dort würde die Stabilität Europas untergraben, erklärte die Regierung in Moskau.
Polen ist zusammen mit den anderen früheren Ostblockstaaten Ungarn und Tschechien 1999 der Nato beigetreten. Ihnen folgten die früher zur Sowjetunion gehörenden baltischen Staaten. Damit rückte die Nato bis an die russische Grenze heran. Russland betrachtet dies seinerseits als Bedrohung.
Einvernehmlich machten Trump und Duda zudem Front gegen die Pipeline Nord Stream 2, die ab Ende 2019 russisches Gas durch die Ostsee nach Deutschland transportieren soll.
Dass Deutschland «Milliarden und Milliarden von Dollar» an Russland für seine Energieversorgung zahle«, sei »unangemessen« und »eine sehr schlechte Sache für die Menschen in Deutschland", kritisierte der US-Präsident.
Die USA und Polen seien einer diversifizierten Energieversorgung für Europa «tief verpflichtet», sagte Trump. Kein Land dürfe von einem einzigen ausländischen Staat für seine Energieversorgung abhängig sein.
Duda geisselte Nord Stream 2 als «riesige Bedrohung» für die Zuverlässigkeit der polnischen Energieversorgung. Deswegen habe sich Polen für den Import von Flüssiggas aus den USA entschieden.
Polen und andere osteuropäische Länder fühlen sich durch die direkte Gasverbindung nach Deutschland übergangen und sehen in der Pipeline ein russisches Instrument zur Ausweitung seines Einflusses in Europa.
Trump wiederum hatte Nord Stream 2 bereits während seines Europabesuchs im Juli vehement kritisiert. Deutschland sei wegen seiner Abhängigkeit bei Gaslieferungen ein «Gefangener Russlands», sagte er damals.