Autoindustrie

VW schüttelt Corona wohl endgültig ab - aber Chip-Probleme in China

16.07.2021, 12:01 Uhr
· Online seit 16.07.2021, 11:55 Uhr
Die insgesamt wieder deutlich anziehenden Verkäufe haben den Volkswagen-Konzern im ersten Halbjahr voraussichtlich endgültig aus dem Corona-Absatztief Mitte 2020 gezogen. Doch die Chipknappheit ist für den Autokonzern schwierig.
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Vor allem in China gibt es zunehmend Probleme bei der Versorgung mit den weiterhin knappen Halbleiter-Bauteilen, was die Geschäfte im wichtigsten Automarkt zuletzt spürbar ausbremste.

Nach jüngsten Daten vom Freitag lieferten die Marken der grössten europäischen Autogruppe zwischen Januar und Juni weltweit knapp fünf Millionen Fahrzeuge aus. Dies entspricht einer Steigerung um rund 28 Prozent gegenüber der ersten Jahreshälfte 2020, als pandemiebedingte Schliessungen von Werken und Händlern sowie die eingebrochene Verbrauchernachfrage die Autobranche noch schwer getroffen hatten.

Im Heimatmarkt Westeuropa konnten die Verkäufe nun um fast 31 Prozent zulegen, hier hatte die Erholung im Frühling teils noch gestockt. Für Nordamerika meldete VW ein Halbjahres-Plus von gut 45 Prozent.

In China stand am Ende eine mehr als 16-prozentige Steigerung. Das zweite Quartal allein betrachtet war indes schwach, von April bis Juni wurden 12 Prozent weniger Fahrzeuge an die Kunden gebracht. Die drei Monate davor (plus 61 Prozent) waren noch stark verlaufen. VW-China-Chef Stephan Wöllenstein sprach wegen der Lieferengpässe bei Elektronikchips von einem «besonders herausfordernden Jahr».

Die einzelnen Marken konnten allesamt klar Boden gutmachen. In der Hauptsparte VW-Pkw wuchsen die Auslieferungen seit dem Jahresbeginn um nahezu 23, bei Audi um mehr als 38 und bei Porsche um über 31 Prozent. Seat verkaufte etwa 45 Prozent mehr Autos. Alle Werte sind jedoch in Bezug auf das durchwachsene Anfangsniveau 2020 zu sehen.

Die höheren Auslieferungen lassen auch den Gewinn weiter anschwellen. Beim Betriebsergebnis erreichte der Volkswagen-Konzern zur Jahresmitte laut vorläufigen Zahlen bereits rund elf Milliarden Euro - mehr als 2020 insgesamt. Die vollständigen Zahlen kommen am 29. Juli.

veröffentlicht: 16. Juli 2021 11:55
aktualisiert: 16. Juli 2021 12:01
Quelle: sda

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