Protestler, Staatschef Rumen Radew und die oppositionellen Sozialisten fordern den Rücktritt des seit 2017 regierenden bürgerlich-nationalistischen Koalitionskabinetts. Sie werfen der Regierung vor, korrupt zu sein und zugunsten von Oligarchen zu handeln. Für diesen Donnerstag sind am Parlamentsgebäude in Sofia neue Demonstrationen angekündigt.
«Dies sind keine Proteste der Mafia und von Schmugglern», wies der bulgarische EU-Parlamentarier Radan Kanew im Fernsehsender bTV die Vorwürfe des Regierungschefs zurück. Viele Demonstranten sind Anhänger der kleinen konservativen Partei DSB, die Kanew im Europaparlament vertritt - die aber keine Abgeordneten im Parlament in Sofia hat.
Borissows bürgerliche Partei GERB brachte einen umstrittenen Entwurf für eine neue Verfassung ins Parlament ein, der bei Juristen und Protestlern umstrittenen ist. Die Opposition und Staatschef Radew werfen Borissow vor, dass er damit nur Zeit bis zur nächsten regulären Parlamentswahl im März 2021 gewinnen wolle.