Wenn Eltern gnadenlos ehrlich sind
Der Tobsuchtsanfall eines Kindes, das das gewünschte Stück Schokolade nicht bekommt oder nicht fernsehen darf, kann laut sein, lange dauern und unfassbar nerven. Liest man die Tweets der ehrlichen Eltern, überlegt man sich ganz bestimmt noch besser, ob es wirklich so toll ist, ein Kind zu bekommen. Denn zuerst kommt der Nachwuchs, dann man selbst. Das zeigt auch dieser Beitrag:
Habe das Baby letztens bewusst nicht bei dem Versuch unterbrochen, einen Karton aufzuessen, weil es damit gut beschäftigt war und ich dann in Ruhe kochen konnte. #ehrlicheEltern
— Nopf aka Mamo (@ithasnerdinit) December 7, 2018
Doch nicht nur beim Kochen hat man nie seine Ruhe. Selbst auf dem stillen Örtchen muss man damit rechnen, beobachtet zu werden. Diese Mutter weiss sich zu helfen:
Als mein Kind noch im Krabbelalter war und ich EINMAL ohne Kind auf dem Schoß auf dem Klo sitzen wollte, habe ich mir viele Bälle mit ins Badezimmer genommen und die dann immer in den Flur geworfen. Dazu ein: Hoooool den Ball! Baby-Apportieren! #ehrlicheltern #ehrlicheEltern
— AnnieLund?? (@dieLaminatorin) December 8, 2018
Man ist also so gut wie nie allein. Und alles, was man besitzt, muss man teilen. ALLES. Sogar die Süssigkeiten. Ganz ausgefuchste Eltern verstecken das Zeug einfach.
Ich verstecke Süßigkeiten vor den Kids, weil ich sie nicht teilen will. #ehrlicheEltern
— Quattrine (@MrsFMBB) December 7, 2018
Manchmal möchte ich die 2Jährige so viele Süßigkeiten essen lassen, bis sie bricht, nur um ihr dann „Ich hab‘s dir ja gesagt“ zu sagen. #ehrlicheEltern
— RegenbogenElfe (@UndDannKamPolly) December 9, 2018
Kinder brauchen natürlich auch Unterhaltung. Wer nicht gern Spiele spielt oder die erfundenen Spiele der Kinder nicht begreift, ist da in einer schlechten Position. Und dann kommen Menschen im Umfeld auch noch auf grandiose Ideen:
Die Verwandtschaft schenkt zu allen unmöglichen Gelegenheiten die seltsamsten Spiele, verdünnisiert sich und lässt mich zurück mit einem Kind, dass sich nicht an die Regeln halten will und nicht verlieren kann. Und das, wo ich Gesellschaftsspiele generell hasse. #EhrlicheEltern
— Besinnliches Bit (@sys_adm_ama) December 7, 2018
Ich hasse es, mit Autos oder der Eisenbahn zu spielen. Und weil ich es so öde finde, gucke ich dabei viel zu oft auf's Handy. #ehrlicheEltern
— Nopf aka Mamo (@ithasnerdinit) December 7, 2018
A propos Handy: Aussenstehende verstehen manchmal nicht, dass Eltern ihr Smartphone nutzen, während das Kind dabei ist.
Ich bin der Vater der ein schlechtes Vorbild ist, weil er sein Smartphone ständig in der Hand hat. Ohne wird mir mit den Kindern alleine schnell langweilig. #ehrlicheEltern
— Vadder (@Donngal) December 8, 2018
Von Langeweile können wohl einige Eltern ein Lied singen. Ständig nur Unterhaltungen mit Kindern zu führen, kann unterfordern. Alles andere braucht dafür mehr Nerven.
Als Mutter von zwei Kleinkindern bin ich meistens nervlich über- und intellektuell unterfordert.#ehrlicheltern
— Cinnabrise (@Cinnabrise) December 7, 2018
Eltern, die das Glück haben, die Kinder bei den Grosseltern abzugeben, um mal wegzugehen oder einige Stunden Ruhe geniessen zu können, sind gesegnet. Längst geht es nicht allen so. Diese Leute würden viel dafür geben. Wirklich viel.
Ich würd meine linke Hand oder eine meiner Nieren geben für ne liebevolle, sich kümmernde Oma vor Ort. Ach komm, ich leg noch ne halbe Leber mit drauf. #EhrlicheEltern
— Frau Dr. Rabe (@Rabensalat) December 7, 2018
Diskussionen hat man als Eltern täglich. Vor allem dann, wenn es darum geht, dass das Kind die Spielsachen, die es hervorgeholt hat, wieder aufräumen soll. Doch es gibt freudige Momente, auch dann:
Dieser kurze Moment der Genugtuung, wenn zur Abwechslung mal das Kind auf einen der Legosteine tritt, die es vorher trotz mehrfacher Aufforderung nicht weggeräumt hat. #ehrlicheEltern
— AjnorRethcotrebuär (@RRaeubertochter) December 11, 2018
Andere sind da etwas radikaler, auch wenn sie in der Realität wohl nie so handeln würden:
Wer noch nie erwägt hat, sein Kind an der nächstbesten Bushaltestelle auszusetzen, werfe den ersten Legostein. #ehrlicheltern
— Meh. (@rumunkel) December 7, 2018
manchmal wünschte ich mir T-Shirt mit der Aufschrift "Gratis, zum Mitnehmen", um die Kinder am Strassenrand stehen lassen zu können. #ehrlicheEltern
— Yasmin (@yasmincita83) December 10, 2018
Die Eltern betonen allerdings, dass der Hashtag «Ehrliche Eltern» keineswegs eine reine Schimpftirade über ihre Kinder sein soll. Es sei aber eine Möglichkeit, Dampf abzulassen.
Manche verstehen #ehrlicheEltern einfach nicht.
— Manuel Schulz (¿ı ɯɐ oɥʍ) (@tornography) December 11, 2018
1. Wie hassen unsere Kinder nicht! Nur manche Momente. Wie auf der Arbeit.
2. Wir schlagen unsere Kinder nicht. Aber manchmal würden gerne ARGH! Wie im Straßenverkehr.
3. Sind unsere Geschichten die Erinnerung an einen Kater. ...
Und schliesslich gibt es auch viele schöne Momente. Auch die findet man unter #ehrlicheEltern
Wenn mein 15 Monate altes K1 am vorbeikrabbeln meine Füße kitzelt und kichernd weiter krabbelt <3 ich liebe es so sehr
— mutterdesjahres (@mutterdesjahres) December 11, 2018
#ehrlicheeltern