Wildernde Hunde reissen drei Rehe

21.01.2019, 15:25 Uhr
· Online seit 21.01.2019, 15:15 Uhr
Im Kanton Appenzell Ausserrhoden wurden am Wochenende gleich drei Rehe gerissen. Die Übeltäter: Wildernde Hunde. Die Hundehalter konnten bis jetzt nicht ausfindig gemacht werden.
Sandro Zulian
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«Dem diensthabenden Jagdaufseher bot sich am Sonntagmorgen in Heiden ein schreckliches Bild. Gleich zwei von einem Hund übel zugerichtete Rehe lagen nahe nebeneinander tot im Schnee», heisst es in einer Mitteilung des Bau- und Volkswirtschaftsdepartement des Kantons Appenzell Ausserrhoden. Bewohner eines etwas abseits gelegenen Hauses hatten beobachtet, wie ein Hund die Rehe jagte.

Die Bewohner alarmierten daraufhin den Jagdaufseher. Er folgte den Spuren im Schnee und fand nach kurzer Zeit in einem Bachlauf einen Rehbock und ein Rehkitz, «beide noch warm», ist in der Mitteilung zu lesen. Die Tiere sind von einem Hund gerissen worden. Sie wurden sichergestellt. Eine jagdpolizeiliche Ermittlung wurde eingeleitet, bis anhin noch ohne konkrete Ergebnisse.

Gerissenes Reh auch in Speicher

Praktisch zur gleichen Zeit wurde auch der Mittelländer Jagdaufseher von der Kantonspolizei aufgeboten. Er musste in der Region Speicher einen von Hunden getöteten Rehbock sicherstellen. In der vergangenen Woche seien im Mitteland bereits verschiedene Meldungen über zwei wildernde Hunde eingegangen. Am Samstag musste deshalb der zuständige Jagdaufseher zusammen mit der Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden ausrücken. Ob der in Speicher gerissene Rehbock etwas mit den beiden toten Rehen in Heiden zu tun haben könnte, wird nun jagdpolizeilich abgeklärt.

Jagdverwaltung ermahnt Hundehalter

«Die Jagdverwaltung ersucht alle Hundehalterinnen und Hundehalter ausdrücklich ihrer Pflicht zur Beaufsichtigung ihrer Hunde nachzukommen», heisst es in der Mitteilung. Im Winter, speziell bei den zurzeit herrschenden Schnee- und Wetterbedingungen, seien Wildtiere noch dringender als sonst auf Ruhe und Schutz angewiesen.

Speziell wegen des vielen Schnees, der aktuell liegt, verbrauchen gejagte Wildtiere während der Flucht viel lebensnotwendige Energie. Ausserdem sinken Rehe im Schnee oftmals tiefer ein als Hunde. Ihre Überlebenschancen sind gering. Das verursachte Tierleid könne mit einer verantwortungsbewussten Hundehaltung absolut vermieden werden.

Wildernde Hunden können erschossen werden

«Wer Hunde wildern lässt, macht sich strafbar und muss auch Schadenersatz für die getöteten Tiere entrichten», warnt die Jagdverwaltung. Wildernde Hunde können im Kanton Appenzell Ausserrhoden gestützt auf Art. 33 der kantonalen Jagdverordnung von den Jagdpolizeiorganen jederzeit entschädigungslos abgeschossen werden.

veröffentlicht: 21. Januar 2019 15:15
aktualisiert: 21. Januar 2019 15:25
Quelle: red.

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