Kein Erlebnishotel in Wildhaus
Das Stimmvolk von Wildhaus-Alt St.Johann will der österreichischen Hotelkette Jufa und dem Investor ITW aus Liechtenstein keine Steuergelder zur Verfügung stellen, um ein Erlebnishotel für 21 Millionen Franken zu bauen. Damit ist das Wildhauser Hotel-Projekt vom Tisch.
61,8 Prozent Nein-Stimmen
Das Erlebnishotel hätte aus 70 Zimmern, 200 Betten und einem Restaurant bestehen sollen. Dazu wären ein Wellness-Bereich, eine Bowlingbahn und eine Mehrzweckhalle geplant gewesen, die auch von der Öffentlichkeit hätten genutzt werden können. Als Gegenleistung verlangte der Investor ITW einen Gemeindeanteil von sieben Millionen Franken. Diesem hat das Stimmvolk jedoch am Sonntag mit 61,8 Prozent Nein-Stimmen eine Abfuhr erteilt. 749 Nein-Stimmen stehen 463 Ja-Stimmen gegenüber. Die Stimmbeteiligung betrug 64,8 Prozent.
An der Abstimmung ging es nicht nur um einen Gemeindeanteil von sieben Millionen Franken, sondern auch um eine Parzelle mit einer Grösse von 6700 Quadratmetern im Dorfteil Lisighaus, welche die Gemeinde - bei einem Ja - im Baurecht für 60 Jahre abgegeben hätte.
Der Ausgang der Abstimmung war bis zuletzt offen, da das Millionen-Projekt in der Toggenburger Gemeinde umstritten war.
Investoren brechen Hotel-Projekt ab
Kurz nach der Bekanntgabe des Abstimmungsresultats gaben die Hotelkette und die Investoren enttäuscht bekannt, dass es in Wildhaus kein Erlebnishotel geben wird. Stattdessen würde man abklären, ob es in der Ostschweiz andere Standorte geben könnte. «Es ist uns nicht gelungen, die Bevölkerung von unserem Konzept und den grossen Vorteilen des Jufa-Erlebnishotels für Wildhaus zu überzeugen», fasst CEO Martin Meyer von der ITW-Gruppe den Urnengang zusammen. «Wir suchen nun nach einem alternativen Standort, wo wir das Jufa-Hotel in der Ostschweiz realisieren können. Diesbezüglich sind genügend Anfragen vorhanden.»
Enttäuschung beim Gemeindepräsidenten
Seit zwei Jahren setzte sich der Gemeindepräsident Rolf Züllig für die Idee eines Jufa-Hotels in Wildhaus ein. Am Abstimmungssonntag kann er jedoch nur eines: das Resultat akzeptieren. «Ich bin schon enttäuscht, weil ich die Idee eines Jufa-Hotels faszinierend fand. Dass daraus leider nichts wird, ist schade. Jetzt müssen wir schauen, welche anderen Möglichkeiten wir haben, um uns zu entwickeln», sagt Züllig.
TVO-Beitrag zur Ablehnung des Mega-Hotels: