Windpark: Grosser Rat ist gespalten

04.02.2019, 23:11 Uhr
· Online seit 04.02.2019, 19:06 Uhr
Der geplante Windpark im Gebiet Honegg-Oberfeld im Bezirk Oberegg sorgt im Grossen Rat von Appenzell Innerrhoden weiter für Diskussionen. Am Montag wurde dem Rat der Standortbericht vorgelegt.
Nina Müller
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Im Gebiet Honegg-Oberfeld im Bezirk Oberegg wird es keinen Windpark geben. Das hat die Standeskommission von Appenzell Innerrhoden entschieden (FM1Today berichtete). Die Windräder seien «mit dem Landschaftsbild unverträglich», hiess es in der Stellungnahme. Am Regierungsentscheid lässt sich zwar nichts mehr ändern, trotzdem ist der Grosse Rat von Appenzell Innerrhoden gespaltener Meinung, ob die Ablehnung des Projektes die richtige Entscheidung war. Am Montag wurde dem Rat der Standortbericht vorgelegt. «Die Pro und Kontra-Argumente liegen natürlich schon länger auf dem Tisch. Frustrierend ist, dass man nicht an einen Punkt kommt, an dem wir ein sauberes und formales Verfahren haben, das am Schluss zu einer Abstimmung führt», sagt Angela Koller, Grossrätin des Bezirks Rüte/CVP, gegenüber TVO.

Grösster Knackpunkt ist Standort

Albert Manser, Grossrat des Bezirks Gonten/KGV, findet den Bau am geplanten Standort idealistisch, wenn alle Nachbarn dagegen sind. «Ich bin der Meinung, dass die Standeskomission richtig entschieden hat», sagt Manser. Der grösste Knackpunkt ist nämlich der Standort. Vorläufig bleibt das Gebiet Honegg-Oberfeld im Richtplan, was bedeutet, dass ein Windpark zu einem späteren Zeitpunkt doch noch gebaut werden könnte.

Investoren abgeschreckt

Dies schrecke aber Investoren ab, denn niemand investiere gern in ein unsicheres Projekt. «Kann der Windpark an diesem Standort nicht realisiert werden, ist klar, dass kein Investor so ein Risiko auf sich nehmen möchte», sagt Angela Koller. Ruedi Ulmann, Regierungsrat von Appenzell Innerrhoden/CVP war es wichtig, realistisch mit den Investoren umzugehen: «Man hat den Investoren nie eine Zusicherung gegeben, dass in Honegg-Oberfeld ein Windpark realisiert werden kann. Ich denke, ihnen war bewusst, dass bei diesem Projekt ein gewisses Risiko vorhanden ist.»

Nächster Schritt ist ein Grundlagenbericht

Auch wenn keine Lösung gefunden werden konnte, habe die Diskussion für die Zukunft viel zum Thema erneuerbare Energien im Appenzellerland beigetragen. «Die weiteren Schritte werden wir in einem Grundlagenbericht darlegen. Ich hoffe, dass wir diesen bis zur Diskussion über die Energieversorgung besprechen können», sagt Ruedi Ulmann. Da dies Zeit brauche, sei es nicht ausgeschlossen, dass dafür ein externes Büro hinzugezogen werde. Die soll den Grossen Rat bei der Entscheidung unterstützen.

veröffentlicht: 4. Februar 2019 19:06
aktualisiert: 4. Februar 2019 23:11
Quelle: TVO/red.

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