Call-Center: Ausländer bekommen Pseudonyme

25.06.2017, 08:26 Uhr
· Online seit 25.06.2017, 06:09 Uhr
Die Schlagzeilen der Sonntagspresse in nicht verifizierten Meldungen:
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«SonntagsZeitung»:

Die Chefin der Schweizerischen Post, Susanne Ruoff, verteidigt in einem Interview mit der «SonntagsZeitung» ihre Pläne zum Abbau von Postfilialen und von zahlreichen Mitarbeiterstellen. So sei beispielsweise eine 100-prozentige Postzustellung eine Frage der Verhältnismässigkeit. «Von 1'729'439 ganzjährig bewohnten Häusern werden einzig 1133 Häuser oder 0,07 Prozent nicht über die ordentliche Zustellung bedient», sagte Ruoff relativierend. Zudem seien Bareinzahlungen in den ersten drei Monaten dieses Jahres so stark wie noch nie zurückgegangen. Und die Kundschaft verschicke ohnehin als langfristiger Trend immer weniger Briefe, weil es ja E-Mails als Alternative gibt. Für die rund 1200 vom Stellenabbau betroffenen Mitarbeiter könne Ruoff zwar keine Kündigungen ausschliessen, die Post werde ihnen jedoch helfen, intern wie extern eine neue Stelle zu finden. Wachstumsmöglichkeiten böten sich für den Konzern etwa bei der maschinengesteuerten Zustellung von Sendungen mittels Drohnen.

«SonntagsBlick»:

Die Schweizer Richterin am Gerichtshof für Menschenrechte, Helen Keller, schlägt in einem Interview mit dem «SonntagsBlick» Alarm: Seit dem Putschversuch in der Türkei werde das Gericht in Strassburg von Beschwerden überschwemmt. Per Ende April 2017 waren 93'150 Beschwerden hängig. Vor zwei Jahren seien es noch knapp 65'000 gewesen. Keller sieht aber generell die Menschenrechte unter Beschuss. «Wir haben Angriffe auf die Justiz in Polen und Ungarn», sagte sie. Zudem gebe es neben der Beschränkung von Grundrechten in der Türkei auch gewisse Verschlechterungen in Russland. Und in der Schweiz habe man auch gewisse Kreise, die das Landesrecht vor das Völkerrecht stellen wollten.

«NZZ am Sonntag»:

Die geplante Korrektur der Tarife bei Ärzten findet in politischen Kreisen zwar weitestgehenden Anklang, wie die Eingaben aus der Vernehmlassung zeigen. Allerdings schlägt die Ärzteschaft nun in der «NZZ am Sonntag» zurück. So wehrt sich der oberste Schweizer Arzt, Jürg Schlup, in einem Interview mit der Zeitung. Er habe das Gefühl, den Medizinern werde nunmehr die Rolle des Schwarzen Peters im Gesundheitswesen zugeschoben, sagte der Präsident der Ärztevereinigung FMH. Es liessen sich anderenorts viel effektiver Gelder sparen, so etwa, falls die ambulante und die stationäre Behandlung endlich einheitlich finanziert werden würden.

«NZZ am Sonntag»:

Der Zürcher Stadtrat Filippo Leutenegger stellte seinen Kadermann Urs Pauli, den Direktor von Entsorgung und Recycling Zürich (ERZ), vor einem Monat frei und zeigte ihn wegen mangelnder Amtsführung an. Nun ermächtigte das Zürcher Obergericht laut einer Meldung der «NZZ am Sonntag» die Staatsanwaltschaft, ein entsprechendes Strafverfahren einzuleiten. Ein sogenannter Ermächtigungsentscheid war nötig geworden, weil Urs Pauli Chefbeamter war. Mit Ermächtigungsverfahren soll grundsätzlich verhindert werden, dass unbegründete Strafanzeigen gegen Beamte zu Strafverfahren führen.

«Zentralschweiz am Sonntag»:

Der Bund will laut einer Meldung der «Zentralschweiz am Sonntag» eine Liste mit Pflanzenschutzmitteln führen, die für den Heimgebrauch zugelassen sind. Es existierten derzeit zwar schon jede Menge Verbote für giftige Stoffe - eine Liste mit erlaubten Substanzen fehle allerdings bisher. Zudem solle die Zulassung von Giften für Hobbygärtner weiter verschärft werden. Hintergrund dieser Massnahmen ist, dass es Spuren giftiger Chemikalien in vielen Schweizer Gewässern gibt. Und der Bund eruiere im Umgang von Privaten mit Pflanzenschutzmitteln noch deutliches Verbesserungspotenzial, um diese Verunreinigungen zu mindern.

«SonntagsZeitung»:

Laut der «SonntagsZeitung» würden Call-Center-Mitarbeiter beim Versicherungskonzern Swiss Life unter Pseudonym arbeiten, weil ihre Namen nicht schweizerisch klängen. Den Angestellten würde demnach nahegelegt, sogenannte Aliasnamen für die Kommunikation zu verwenden. Laut Angaben des Unternehmens arbeiten mindestens neun Angestellte mit solchen Pseudonymen. Diese Praxis pflege der Versicherungskonzern seit 21 Jahren, weil die Kunden die anderen Namen bester verstünden. Mit einer Diskriminierung von Ausländern habe dieses Vorgehen nichts zu tun.

«SonntagsBlick»:

Der 38-jährige Mafiosi Gennaro Pulice tauchte laut einer Meldung des «SonntagsBlicks» von 2014 bis zu seiner Verhaftung im Frühling 2015 in der Luzerner Gemeinde Ruswil unter. Der im Auftrag der italienischen Mafia arbeitende, aber mittlerweile geständige Mehrfachmörder wurde im Februar von einem italienischen Gericht zu acht Jahren Haft verurteilt. Gegenüber dem «SonntagsBlick» sagte ein Ex-Nachbar Pulices, dass die Person immer einen komischen Eindruck gemacht habe. Der Gemeindepräsident von Ruswil, CVP-Nationalrat Leo Müller, sei durch die Medien auf den Mafioso in seiner Gemeinde aufmerksam gemacht worden. Der Mann habe aber eine Aufenthaltsbewilligung aus dem Kanton Tessin gehabt und daher hatte die Gemeinde laut Müller keine Handhabe gegen den Profikiller.

«NZZ am Sonntag»:

Ticketcorner, ein Anbieter für die Vermarktung von Veranstaltungen, will Rekurs gegen einen Entscheid der Wettbewerbskommission (Weko) einlegen. Die Behörde hatte die geplante Fusion von Ticketcorner mit Starticket ablehnt. Seine Absicht, Rekurs einzulegen, erklärte Firmenchef Andreas Angehrn in der «NZZ am Sonntag». Der Manager wirft der Wettbewerbsbehörde vor, sie habe bei ihren Untersuchungen zu enge Marktgrenzen gezogen und damit fälschlicherweise eine marktbeherrschende Stellung vermutet. Angehrn erwartet zudem in der zweiten Hälfte 2017 den Markteintritt des international agierenden Vertriebsriesen Ticketmaster in der Schweiz, was den Wettbewerb hierzulande ohnehin anheizen und die Ticketpreise unter Druck bringen dürfte.

«SonntagsBlick»:

Die NZZ-Mediengruppe will nach einem gescheiterten Expansionsversuch nach Österreich nunmehr Leser auf dem Markt in Deutschland gewinnen. Das Zürcher Blatt plane laut einer Meldung des «SonntagsBlicks» eine E-Paper-Version für den deutschen Markt. Vom Design her soll die elektronische Zeitung wie das Original aussehen - allerdings ohne Schweizer Inhalte. NZZ-intern würden bereits Probeversionen herumgeistern und der Personalbestand sei aufgestockt worden. Die NZZ bestätigte die Informationen gegenüber dem «SonntagsBlick», nannte aber noch keinen Starttermin für das neue Produkt im «grossen Kanton im Norden».

«Le Matin Dimanche»:

Das Schulsystem kann laut einer Meldung von «Le Matin Dimanche» dazu beitragen, soziale Unterschiede zu verstärken oder zu glätten. Das haben Experten anhand einer Analyse des Bildungssystems der 26 Kantone in der Schweiz gezeigt. Politiker forderten daher laut der Zeitung nunmehr, eine Langzeitstudie zu dem Phänomen in Angriff zu nehmen.

veröffentlicht: 25. Juni 2017 06:09
aktualisiert: 25. Juni 2017 08:26
Quelle: SDA

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