Fast drei Viertel shoppen online

01.10.2018, 11:40 Uhr
· Online seit 01.10.2018, 10:44 Uhr
Zugbillete, Kleider oder Hotelübernachtungen werden vermehrt online eingekauft. Drei von vier Personen in der Schweiz haben 2017 mindestens einmal im Internet etwas bestellt - das entspricht 4,9 Millionen Menschen.
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Vor sieben Jahren hat erst jeder zweite online eingekauft. Aufgeholt haben vor allem Konsumenten ohne höheren Abschluss, Frauen sowie unter 24-Jährige und über 55-Jährige, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mit einer Umfrage unter 3'000 Personen zur Internetnutzung herausgefunden hat.

Mehr männliche Einkäufer

Diese Aufholeffekte hingen mit der allgemeinen Verringerung des digitalen Grabens zusammen, schrieb das BFS in einer Mitteilung vom Montag. Nach wie vor sind die Spitzenreiter beim Onlineeinkauf aber männlich, zwischen 25 und 34 Jahren alt und mit Universitäts- oder Fachhochschulbildung.

Beim E-Commerce gibt es weiterhin noch deutlich Luft nach oben. Das zeigt sich in der Häufigkeit der Käufe: 40 Prozent kauften ein- bis zweimal innerhalb von drei Monaten online ein. Jeder vierte tat es sechsmal und häufiger. Insgesamt nahmen neun von zehn Konsumenten weniger als eine Internetbestellung pro Woche vor.

Amazon-Hype unterstützt Lädelisterben

Wegen des Online-Handels schliessen im Kanton Thurgau laut SRF Regionaljournal überdurchschnittlich viele kleine Läden. Die Zahl der Betriebe in der Region habe zwischen 2011 und 2016 um 8,5 Prozent abgenommen (gesamtschweizerisch waren es 5,1 Prozent).

Das Interesse am Versand-Riesen Amazon sei hier überdurchschnittlich gross – Thurgauerinnen und Thurgauer würden ihre Bestellungen meist an Abholstationen im grenznahen Ausland zusenden lassen, zitiert SRF eine Studie der Credit Suisse.

Reisetickets am beliebtesten

Am häufigsten über den virtuellen Ladentisch gehen Zugbillete und Flugtickets. Sie wurden von zwei Dritteln der Konsumenten bestellt. Aber auch der Onlinekauf von Kleidern und Schuhen, Ferienübernachtungen sowie Veranstaltungstickets ist beliebt. Selten online gekauft werden Kredite, Medikamente, Anlagedienstleistungen, Lotteriescheine, Versicherungspolicen oder Filme.

Wenige Betrugsfälle

Während die Onlineeinkäufer von kleineren Problemen wie technischen Störungen auf der Internetseite oder mühsamen Reklamationen berichten, sind schwerwiegendere Probleme recht selten. Weniger als 3 Prozent der Befragten war mit Warenbetrug oder Zahlungsbetrug konfrontiert. In absoluten Zahlen sind damit aber dennoch 120'000 Personen betroffen.
veröffentlicht: 1. Oktober 2018 10:44
aktualisiert: 1. Oktober 2018 11:40
Quelle: SDA/red.

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