No Billag: SRG will Gürtel enger schnallen

05.11.2017, 08:23 Uhr
· Online seit 05.11.2017, 06:13 Uhr
Wichtige Schlagzeilen der Sonntagspresse in nicht verifizierten Meldungen:
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«NZZ am Sonntag» / «SonntagsZeitung» / «Le Matin Dimanche»:

Bundesrätin Simonetta Sommaruga strebt mit der EU eine Rettungsaktion für Flüchtlinge an, die in Libyen festgehalten werden. Die Schweiz müsse die Schwächsten rasch aus den libyschen Haftzentren herausholen, sagte die Justizministerin in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». Sie denke dabei vor allem an Frauen und Kinder. Sommaruga macht die Ankündigung zehn Tage vor einem Treffen der «Kontaktgruppe zentrales Mittelmeer» in Bern, dass gemäss der «SonntagsZeitung» rund 300'000 Franken kostet. Der Gruppe gehören neben der Schweiz mehrere EU-Staaten sowie jene afrikanischen Länder an, die an den wichtigsten Migrationsrouten liegen. Sommaruga wolle beim Treffen den Schutz der Migranten in den Mittelpunkt stellen. Ein Ziel sei es, Wege zu finden, «damit besonders verletzliche Menschen aus Libyen evakuiert werden können». Dabei sollen von der UNO anerkannte Flüchtlinge aus der Krisenregion in die EU und in die Schweiz ausgeflogen werden. Die «SonntagsZeitung» und «Le Matin Dimanche» führen zudem aus, dass Flüchtlinge in Auffangzentren in Afrika etwa freiwillige Rückreisegelder und Reintegrationsmittel erhalten sollen.

«SonntagsBlick» / «Zentralschweiz am Sonntag» / «Ostschweiz am Sonntag»:

Die SRG hat laut einer Meldung des «SonntagsBlick» eine Image-Kampagne gestoppt. Ein SRG-Sprecher bestätigte gegenüber der Zeitung, dass einige Trailer auf den Sendern ausgestrahlt wurden und noch weitere geplant waren. Angesichts der Abstimmung für No-Billag habe man diese aber nicht mehr ausgestrahlt. Zuvor intervenierte offenbar das Bundesamt für Kommunikation BAKOM. Die Aufsichtsbehörde verbot die Kampagne zwar nicht, hielt die SRG aber an, ihre Einspieler nicht mehr als Programmhinweis zu deklarieren, sondern im Werbeblock zu platzieren. Daraufhin habe die SRG eingelenkt. Zudem meldet der «SonntagsBlick», dass die SRG ihre Olympia-Delegation um 80 Personen auf 160 Mitarbeiter reduzieren will, weil die Grösse der Entourage in der Vergangenheit zu Kritik geführt hatte. Die SRG will aufgrund der No-Billag-Initiative generell den Gürtel enger schnallen, wie SRG-Präsident Jean-Michel Cina den Zeitungen «Zentralschweiz am Sonntag» und «Ostschweiz am Sonntag» sagte. Die SRG schaue sich vor allem Overhead-Kosten an und wolle aber nicht beim Programm sparen.

«SonntagsZeitung»:

Die Senkung der Wasserzinsen ist laut einer Meldung der «SonntagsZeitung» gescheitert. Bundespräsidentin Doris Leuthard bringt die vom Bundesrat beschlossene Senkung der Wasserzinsen nicht vor das Parlament. «Die beiden Räte würden nicht einmal darauf eintreten», sagte sie der Zeitung. Nunmehr sollen Kapitalmassnahmen helfen, die Stromkonzerne Axpo und Alpiq zu retten. Es habe sich nämlich gezeigt, dass die Stromproduktion gemessen an den Betriebskosten kompetitiv wäre. Was vielmehr drücke, seien die Kapitalkosten der Unternehmen, wozu die Zinsen für Kredite und Obligationen zählen. Eine Umschuldung gestalte sich allerdings schwierig, weil etwa die Kredite häufig bei Kantonalbanken lägen und die Kantone aufgrund von Interessenskonflikten keine Änderungen wünschten.

«NZZ am Sonntag» / «SonntagsBlick»:

In der Schweiz gibt es laut Meldungen der «NZZ am Sonntag» und des «SonntagsBlick» zunehmend Mädchen und Knaben, die ihr biologisches Geschlecht ablehnen. So steige die Zahl solcher Fälle gemäss Dagmar Pauli, Chefärztin in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich, stark. Bis 2012 sei ein entsprechendes Beratungsangebot nur wenig in Anspruch genommen worden. Nunmehr nehme die Nachfrage teilweise sprunghaft zu. Pauli habe schon über 100 Fälle betreut. Was zudem auffalle, sei die steigende Zahl von Kindergartenkindern, die mit ihren Eltern den Rat von Experten suchten.

«SonntagsBlick»:

Der «SonntagsBlick» meldet unter Berufung auf Zahlen des Bundesamtes für Polizei (fedpol), dass die Zahl bewaffneter Raubüberfälle in der Schweiz beachtlich steigt. So gab es in diesem Jahr bereits 22 bewaffnete Raubüberfälle auf Bijouterien. Im Vorjahr waren es nur zwölf solcher Raubüberfälle; 2015 waren es nur zehn. Um dieser Zunahme entgegenzutreten, rief die europäische Polizeibehörde Europol ein Projekt ins Leben, an dem sich auch die Schweiz beteilige.

«NZZ am Sonntag»:

Krankenkassen sollen laut einer Meldung der «NZZ am Sonntag» künftig Medikamente vergüten können, die im Ausland gekauft wurden. Der Bundesrat werde dazu einen Vorschlag präsentieren, schreibt das Bundesamt für Gesundheit BAG diesbezüglich der Zeitung. Dies ist im Vergleich zur bisherigen Praxis eine absolute Kehrtwende. Noch im März rief der Bund jene Kassen zur Ordnung, die im Ausland gekaufte Medikamente bezahlt hatten. Mit den Medikamentenkäufen jenseits der Landesgrenzen liessen sich aber Gesundheitskosten sparen.

«NZZ am Sonntag»:

Am Januar startet die Möbelfirma Ikea laut der «NZZ am Sonntag» ein Pilotprojekt, bei dem Kunden gebrauchte Ikea-Möbel zurückbringen können und dafür Geld erhalten. Ein Firmensprecher bestätigte dies der Zeitung und sagte, dass der Pilot im Einrichtungshaus Ikea Spreitenbach durchgeführt werde. Der Rückkaufpreis betrage bis zu 60 Prozent des Originalpreises. Während vorerst dreier Monate könnten Schränke, Kommoden, Sideboards, Tische, Stühle, Sessel, Büromöbel und Bettgestelle retourniert werden, sofern sie aufgebaut, sicher zu benutzen und in gutem Zustand seien. Ikea verkauft die Occasionsmöbel danach wieder zum Selbstkostenpreis.

«SonntagsZeitung»:

Mit einem aussergewöhnlichen Angebot buhlt laut einer Meldung der «SonntagsZeitung» der Versicherungsgigant Axa um Mieter von Wohnungen. Das Unternehmen verzichte bei seinen rund 20'000 Wohnungen künftig auf das Mietzinsdepot. Die Axa erklärte, dass sie diesen Weg nicht beschreite, um gegen steigende Leerstände zu kämpfen, sondern um den administrativen Aufwand bei Vermietungen zu reduzieren. Selbst bestehende Mieter könnten ihre Mietkaution gegen eine Gebühr ablösen.

«Le Matin Dimanche»:

Die Zeitung «Le Matin Dimanche» beschäftigt sich mit dem Fall eines siebenjährigen Mädchens, das es unlängst geschafft hatte, in ein Flugzeug in Genf zu steigen, ohne ein Ticket zu haben. Das Kind sei Autist, spreche kaum und habe nur «Flugzeug, Flugzeug» gesagt. Das Mädchen habe wieder ins Heimatland zurückfliegen wollen. Stephan Eliez, Professor für Kinderpsychatrie an der Universität Genf erklärte der Zeitung, dass autistische Kinder normalerweise nicht wegliefen, sondern eine Art Drang verspürten. Der Wissenschafter sagte zudem, dass 99 Prozent aller Kinder in einer ähnlichen Situation am Flughafen gescheitert wären. Autisten verspürten dagegen eine extreme Sensibilität für Situationen und daher konnte sich die Siebenjährige bis zum Flugzeug durchschleichen.

veröffentlicht: 5. November 2017 06:13
aktualisiert: 5. November 2017 08:23
Quelle: SDA

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