Roche mit derzeit rund 9000 Angestellten am Hauptsitz begründete die Abbaupläne in einem Communiqué mit der Zusammenlegung zweier Produktionsorganisationen in Basel.
Verschmolzen werden sollen die Wirkstoffproduktion und die Fertigung von kleinmolekularen Arzneimitteln. Letztere werden bei Roche immer mehr von spezialisierten, hochwirksamen Medikamenten abgelöst, für die aber geringere Produktionskapazitäten ausreichen. Bei den älteren Arzneimitteln gehen die Produktionsvolumina zudem laut Roche zurück, weil sie fortlaufend ihren Patentschutz verlieren.
Der Zusammenlegung könnten nach Angaben von Roche bis 190 Stellen zum Opfer fallen: bis zu 130 noch im laufenden und 60 im kommenden Jahr.
Auf welchem Weg der Abbau erfolgen soll und ob es zu Entlassungen kommt, lässt sich nach Auskunft einer Sprecherin noch nicht sagen. Am Donnerstag wurde der Konsultationsprozess eingeleitet, der sechs bis acht Wochen dauern soll.
Die Unia verurteilte am Donnerstag die Abbaupläne. Angesichts eines Roche-Halbjahresgewinns von 5,4 Milliarden Franken akzeptiere sie die Massenentlassung nicht, hielt die Gewerkschaft fest und forderte in einem Communiqué, dass das Konsultationsverfahren echte Alternativen ermögliche.
Dass Roche Stellen streicht, war in letzter Zeit eher selten. Allein in den letzten anderthalb Jahren erhöhte der Pharmakonzern in Basel und Kaiseraugst AG den Personalbestand um 900 auf 11'400 Angestellte. Allerdings steht auch in Rotkreuz ZG wegen einer Reorganisation bei Roche Diagnostics die Entlassung von 44 Mitarbeitenden zur Diskussion.