Schweizer Einkaufszentren müssen sich neu erfinden

10.11.2016, 12:51 Uhr
· Online seit 10.11.2016, 12:34 Uhr
Online einkaufen wird immer beliebter. Die Einkaufszentren leiden besonders unter diesem Trend. Für Experten ist das keine Krise sondern eine massive Marktveränderung.
Laurien Gschwend
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Für den Shoppingcenter Marktreport 2017 wurden 248 Experten aus der Detailhandelsbranche zur Entwicklung der nächsten 2 bis 3 Jahre befragt. Die Prognosen der diesjährigen Studie zeigen hinsichtlich Umsatzentwicklung, Nachfrage nach Verkaufsfläche und Filialschliessungen ein düsteres Bild.

72 Prozent der Studienteilnehmer prognostizieren auch für das laufende Jahr schrumpfende Umsätze im stationären Handel und den Einkaufszentren. Gerechnet wird mit einem Rückgang von bis zu vier Prozent, nachdem die Umsätze bereits im vergangenen Jahr drei Prozent zurückgegangen sind.

Zudem gehen 77 Prozent davon aus, dass die Nachfrage nach Verkaufsflächen rückläufig bleibt. Und 55 Prozent befürchten ein anhaltendes Ladensterben, wie aus einer Mitteilung des Unternehmensberaters stoffelzurich vom Donnerstag hervorgeht.

Im Onlinehandel gehen die Experten dagegen praktisch unisono von steigenden Umsätzen aus.

Den grössten Handlungsbedarf sehen demnach die Experten in der Wiederbelebung und Sanierung der in die Jahre gekommenen Einkaufszentren. In der Schweiz sind diese im Schnitt knapp 30 Jahre alt.

Die Detailhandelsumsätze in den Zentren dürften auch in Zukunft zurückgehen. Die Autoren führen dies primär auf einen veränderten Nutzungs- und Angebotsmix zurück. Dieser wiederum macht die Zentren als Ganzes attraktiver.

Bei der aktuellen Umsatzsituation sprechen die Autoren nicht von von einer temporäre Krise, sondern einer grundlegenden Marktveränderung. In der Folge wird der klassische Detailhandel für die Einkaufszentren immer weniger wichtig.

veröffentlicht: 10. November 2016 12:34
aktualisiert: 10. November 2016 12:51
Quelle: SDA

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