Einige Geschäftsteile werden kombiniert, andere sollen verkauft werden. Und der neue Konzernchef wird vom saudischen Investor Sabic gestellt, die gut 25 Prozent an Clariant besitzt.
Wie Clariant am Dienstag mitteilt, sollen etwa die eigenen Geschäftsbereiche mit sogenannten Additiven und hochwertigen Masterbatches mit Teilen von Sabic (Saudi Basic Industries Corporation) zusammengeführt werden. Diese sollen künftig den Geschäftsbereich High Performance Materials bilden. Aus der anderen Seite soll das verbleibende Geschäft des Segments Plastics & Coatings-Geschäft bis 2020 veräussert werden.
Von der Aufwertung des Portfolios verspricht sich Clariant einen deutlichen Wachstumssprung. Ab 2021 soll das Unternehmen auf einen Umsatz von rund 9 Milliarden Franken, eine Marge (EBITDA) von etwa 20 Prozent und auf einen operativen Cashflow von mehr als 1,2 Milliarden Franken kommen.
Zum Vergleich: 2017 erzielte Clariant einen Umsatz von 6,4 Milliarden Franken, wies eine Marge von gut 15 Prozent aus und
erzielte einen Cashflow von 428 Millionen.
Gleichzeitig sollen vier Sabic-Vertreter im Clariant-Verwaltungsrat Einsitz nehmen. Dazu soll das Aufsichtsgremium von Clariant auf 12 Mitglieder erweitert werden. Als neuer Präsident des Verwaltungsrates wird der heutige CEO Hariolf Kottmann vorgeschlagen. Er wird damit der Nachfolger von Rudolf Wehrli.
Auch der neue CEO kommt von Sabic: Ab dem 16. Oktober 2018 soll Ernesto Occhiello diese Position bekleiden. Er ist heute der Leiter des Specialties-Geschäfts von Sabic.
Ferner wurde mit dem Grossaktionär eine Governance-Vereinbarung zur Festlegung der langfristigen strategischen Beziehung unterzeichnet. Dieser bestätige die Stellung von Sabic als strategischer Ankeraktionär und definiere die Unabhängigkeit von Clariant als börsenkotiertes Unternehmen unter Schweizer Corporate Governance.