Wir basteln uns eine Briefkastenfirma

· Online seit 05.04.2016, 09:22 Uhr
Wie kommt man zu einer Briefkastenfirma? Es ist überraschend einfach, wie eine US-Journalistin zeigt: Sie hat in fünf Minuten und mit weniger als 300 Dollar eine Firma für ihre Katze gegründet.
René Rödiger
Anzeige

Nicht nur Panama ist ein Paradies für Briefkastenfirmen. In den USA ist zum Beispiel Delaware bekannt für solche Geschäfte. Auch die derzeit im Fokus stehende Beraterfirma Mossack Fonseca hat dort Firmen eröffnet.

Wie beliebt der US-Bundesstaat ist, zeigt sich nur schon darin, dass es in Delaware mehr Firmen als Einwohner gibt. Über 60 Prozent aller Fortune-500-Firmen (die 500 finanzstärksten US-Firmen) haben ihren offiziellen Geschäftssitz in Delaware.

Die Journalistin Natasha del Toro hat für "Fusion" den Selbstversuch gemacht. Sie erklärt, wie auch du in sieben einfachen Schritten zu deiner eigenen Briefkastenfirma kommst. Völlig ohne ID. Ganz legal.

Und so geht's:

1. Wähle einen Ort mit einem passenden Rechtssystem: Empfehlenswert sind zum Beispiel Panama, die Seychellen, Cayman Islands, Bahamas oder eben Delaware.

2. Selber eröffnen oder einen Anwalt engagieren? Wer seine Briefkastenfirma über eine Bank oder einen Anwalt eröffnet, kann auf noch mehr Verschwiegenheit zählen. Allerdings wird es teurer.

3. Einen Makler finden. Del Toro hat nach einem solchen Makler gegoogelt und ihn dann angerufen. So einfach geht das.

4. Die Kontaktdaten eingeben. Damit der Makler weiss, wem danach diese Firma gehören sollte, braucht er Daten. Diese können auch per Mail, Onlineformular oder Fax übermittelt werden. Del Toro gab die Kontaktdaten ihrer Katze. Kein Problem.

5. Einen Namen wählen. Die neue Briefkastenfirma braucht einen Namen. Hier darf man ruhig auch kreativ sein. Und der Makler schaut nach, ob der Name noch erhältlich ist.

6. Fang an zu sparen! Nach Ausgaben von 248 Dollar hatte Natasha del Toros Katze eine eigene Briefkastenfirma in Delaware. Im Preis inbegriffen: Ein Jahr Betreuung durch den Makler.

7. Mach Geschäfte. Natürlich ist das nicht zwingend. Du kannst deine Firma auch einfach sein lassen.

veröffentlicht: 5. April 2016 09:22
aktualisiert: 5. April 2016 09:22

Anzeige
Anzeige