Zu viel Holz wegen des Borkenkäfers

· Online seit 05.09.2018, 22:11 Uhr
Die Holzwirtschaft hat zwei Probleme: der Holzüberschuss und der Borkenkäfer. Der Borkenkäfer lebte wegen der Hitze unter den besten Bedingungen und setzte der Fichte, die schon von der Hitze angeschlagen war, noch mehr zu. Im Thurgau müssen viele davon gefällt werden.
Stefanie Rohner
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Mit dem bevorstehenden Herbst und Winter stehen im Thurgauer Wald die wichtigsten Holzarbeiten an. Das Forstamt des Kantons Thurgau fordert Waldbesitzer nun dazu auf, die Fichten aufgrund der Borkenkäfersituation genau zu beobachten.

«Aufgrund der erstarkten Borkenkäferpopulation in den Vorjahren und wegen des trockenen, heissen Sommers sind bereits sehr viele Bäume befallen. Damit die Käferpopulation und das Schadausmass nicht noch weiter zunehmen, sind das rechtzeitige Fällen von betroffenen Fichten und das Wegbringen aus dem Wald sehr wichtig», teilt das Forstamt mit.

Nur: die Abnehmer lassen eher auf sich warten. Denn der Holzmarkt ist aufgrund der Winterstürme Anfang des Jahres noch völlig übersättigt.

Kein weiteres Fichtenholz schlagen

Derzeit ist Nadelholz nicht absetzbar. Für das zwingend aufzubereitende Käferholz organisieren die Revierförster Lagerplätze ausserhalb des Waldes, teilt das Forstamt mit.

Waldeigentümer sollen deshalb nur Käferholz aufrüsten und bis auf weiteres kein Fichtenfrischholz schlagen.

Das Tagblatt schreibt, bis im Herbst würden aufgrund des Borkenkäfers 40'000 Kubikmeter Holz in Zwischenlagern auf Abnehmer warten.

Noch nicht so schlimm in St.Gallen

Im Kanton St.Gallen scheint der Borkenkäfer noch nicht so ein grosses Problem zu sein.

«Es wurden vereinzelt Befälle durch den Borkenkäfer festgestellt, jedoch ist die Situation in den St.Galler Wäldern noch nicht so schlimm wie im Thurgau oder in Zürich», sagt Felice Crottogini vom Forstamt St.Gallen.

Er hofft, dass sich das Risiko eines grossflächigeren Befalls aufgrund der gesunkenen Temperaturen ebenfalls senken wird.

«Die befallenen Bäume müssen vor allem dann gefällt werden, wenn der Käfer noch aktiv ist. Das muss jeweils vor Ort entschieden werden», so Crottogini.

veröffentlicht: 5. September 2018 22:11
aktualisiert: 5. September 2018 22:11
Quelle: red./str

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