Nächste Tragödie im Zoo Zürich

Dritter Elefant an Herpesvirus gestorben

23.07.2022, 15:29 Uhr
· Online seit 23.07.2022, 15:19 Uhr
Der Zoo Zürich verliert einen dritten Elefanten an das Herpesvirus. Am Samstagmorgen ist die fünfjährige Elefantenkuh Ruwani verstorben. Der Zoo spricht von einem tragischen Verlust. Trotz früher Behandlung sei man machtlos gegen das Virus gewesen.

Quelle: CH Media Video Unit / Katja Jeggli / 23.07.2023

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Im Kaeng Krachan Elefantenpark des Zoo Zürich ist nach dem zweijährigen Umesh und der achtjährigen Omysha ein dritter Elefant dem Herpesvirus erlegen. Die fünfjährige Elefantenkuh Ruwani starb heute Samstagmorgen an den Folgen der durch einen Herpesvirus ausgelösten Erkrankung, wie der Zürcher Zoo in einer Medienmitteilung schreibt. Im Zoo Zürich sei Ruwani der dritte und letzte durch das Herpesvirus akut gefährdete Elefant im Alter zwischen zwei und acht Jahren gewesen.

«Einen dritten Elefanten in so kurzer Zeit an dieses gefürchtete Virus zu verlieren, ist ein tragischer Verlust für den Zoo Zürich», sagt der Zoodirektor Severin Dressen. «Für uns als Zoo ist es besonders frustrierend, dass wir trotz bester veterinärmedizinischer Versorgung durch das Universitäre Tierspital Zürich machtlos gegen das Virus sind», so Dressen weiter.

Bis vor kurzem keine Krankheitsanzeichen

Ruwani hätte bis Freitag keine Krankheitsanzeichen gezeigt. In den Tagen davor hätte ihre Virenlast zwischen erhöhten und wieder niedrigeren Werten geschwankt. Um einen Ausbruch des Herpesvirus zu verhindern, hatte der Zoo bei Ruwani früh eine begleitende Behandlung mit antiviralen Medikamenten gestartet.

Quelle: CH Media Video Unit / Silja Hänggi / 11. Juli 2022

«Die Behandlung eines an den Folgen des Elefantenherpesvirus erkrankten Tieres mit antiviralen Medikamenten ist nach aktuellem Wissensstand die erfolgversprechendste Therapie», beurteilt Willem Schaftenaar, tierärztlicher Berater des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes EEP für Asiatische Elefanten und ehemaliger Tierarzt des Zoos in Rotterdam, das Vorgehen der Tierärztinnen und Tierpfleger im Zoo Zürich. «Leider sind die Erfolgsaussichten aber immer noch gering», sagt Schaftenaar weiter.

Geringes Risiko für verbleibende Elefanten

Elefanten seien besonders zwischen dem zweiten und etwa dem achten Lebensjahr dafür anfällig, aufgrund eines Herpesvirenschubs schwer zu erkranken, erklärt der Zoo Zürich. In dieser Zeit lasse der Schutz durch die Antikörper der Mutter nach und das Immunsystem habe unter Umständen noch keine eigenen Antikörper gebildet.

Nach dem Tod Ruwanis ist Farha mit 17 Jahren der jüngste Elefant im Zoo Zürich. Der Zoo geht davon aus, dass für die fünf verbliebenen Elefanten nur ein geringes Erkrankungsrisiko besteht. Die verbleibenden Tiere würden aber weiterhin medizinisch überwacht.

(baz)

veröffentlicht: 23. Juli 2022 15:19
aktualisiert: 23. Juli 2022 15:29
Quelle: ZüriToday

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