Zuversicht trotz grosser Internet-Konkurrenz
Es war ein Paukenschlag diese Woche: die Migros-Tochter Ex Libris kündigte an, dass sie dreiviertel ihrer Filialen schliesst. Ex Libris spüre den harten Konkurrenzkampf im internationalen Onlinehandel, hiess es bei der Migros. Und trotzdem: In kleinen Buchhandlungen wie der Buchhandlung zur Rose in St.Gallen läuft das Geschäft laut Inhaberin Leonie Schwendimann gar nicht so schlecht. Es sei sogar gewachsen.
Individuelle Beratung gegen Schnelleinkauf per Klick
Was ist ihr Erfolgsgeheimnis? «Wir kennen unsere Kunden und beraten sehr individuell. Wir wollen unseren Kunden auch etwas bieten, indem wir zum Beispiel Lesungen veranstalten», sagt sie. Die Buchhandlung zur Rose hat keinen Onlineshop. «Man muss nicht auf jedes Ross aufspringen. Unsere Stärke liegt auf dem Inhalt und der Beratung.» Auch wenn Amazon nun seinen Start in der Schweiz angekündigt hat, ist Schwendimann nicht besorgt. «Es gibt einfach auch noch eine andere Komponente als nur das Billige. Unsere Buchhandlung ist ein Ort der Begegnung, wo man sich in der Stadt aufhält.» Sie ist zuversichtlich, dass es ihren Laden auch noch in mehreren Jahren geben wird.
Onlineshop läuft weniger
Auch die Buchhandlung Gutenberg in Gossau sieht der Konkurrenz gelassen entgegen. Die 135-Jahre-alte Buchhandlung ist die älteste noch existierende Buchhandlung in der Ostschweiz. Hier hat man schon vor 12 Jahren einen Onlineshop eröffnet, doch gerade im Internet läuft das Geschäft momentan mässig. «Unser Onlineshop wird immer weniger besucht, denn es gibt immer mehr Anbieter», sagt André Wigger, Geschäftsführer der Buchhandlung Gutenberg. «Der Kuchen wurde einfach breiter über die Jahre.» Doch auch er ist überzeugt, dass sein Laden dank persönlichem Kontakt und individueller Beratung neben der Online-Konkurrenz überleben wird.
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