Asylzentrum in Amden soll besser ausgelastet werden
Seit Januar 2016 wird das ehemalige Kurhaus Bergruh als Zentrum für Asylsuchende geführt. Ohne Baubewilligung dürfen höchstens 80 Asylsuchende untergebracht werden. Dies hatte der Gemeinderat Amden entschieden. Er bestand darauf, dass die Unterbringung von mehr als 80 Asylsuchenden in der Bergruh einer Baubewilligung bedarf. Dieser Entscheid wurde durch das kantonale Baudepartement bestätigt. Der Kanton St.Gallen reicht nun ein Baugesuch ein, damit die Räumlichkeiten besser ausgelastet werden können.
Im Durchschnitt gleich viele Asylbewerber
Ursprünglich rechnete der Kanton mit einer Nutzung des Zentrums Bergruh für 100 bis 120 Asylsuchende. Diese Belegungszahl strebt der Kanton weiterhin an. Im Falle einer absoluten Notsituation und einer massiven Überbelegung der übrigen kantonalen Zentren sollen kurzfristig sogar bis zu 160 Personen einquartiert werden können. Trotzdem plant der Kanton an der Auslastung von weniger als hundert Asylsuchenden im Jahresdurchschnitt festzuhalten.
Gleich viele Asylsuchende wie letztes Jahr
Das Staatsekretariat für Migration geht davon aus, dass in der Schweiz in diesem Jahr mindestens gleich viele neue Asylgesuche gestellt werden wie im letzten Jahr (rund 40'000). Der Kanton St.Gallen ist verpflichtet, etwa sechs Prozent all dieser Asylsuchenden zu übernehmen (rund 2400 Personen), schreibt der Kanton in einem Communiqué.
Bisher keine Probleme in Amden
Der Betrieb des Asylzentrums im Kurhaus Bergruh verlaufe bisher absolut störungsfrei, schreibt der Kanton. «Dem Zentrumsleiter und seinen Mitarbeitenden war es von Beginn an gelungen, die Asylsuchenden durch Schule und Beschäftigung in einen Tagesablauf einzubinden.» Die Einhaltung der Hausordnung und die Wünsche des Gemeinderates würden konsequent durchgesetzt.
Im Zusammenhang mit dem Baugesuch wird der Gemeinderat Amden den Nachbarn die Möglichkeit einräumen, sich zur geplanten Nutzungserweiterung zu äussern.
Das Asylzentrum in Amden stiess bei der Bevölkerung anfangs auf massiven Widerstand, wie dieser TVO-Bericht vom Mai 2015 zeigt.