Aus dem Nichts aufs Magazin-Cover

· Online seit 03.03.2017, 11:50 Uhr
Die Mörschwilerin Barbara Killer hat es als einzige Schweizerin unter 3000 Bewerberinnen auf das Cover des deutschen Frauenmagazins «Donna» geschafft. Es war die erste Model-Erfahrung für die 43-Jährige. Uns erzählt sie, warum 2017 ihr Jahr wird.
Laurien Gschwend
Anzeige

Als die neue «Donna» am Dienstag erschien, ist Barbara Killer abends sofort zu einem Kiosk gefahren. Schliesslich hatte sie die fertige Titelseite zuvor noch nie gesehen. Ein halbes Jahr musste die Eventmanagerin warten, bis sie das Frauenmagazin mit sich selbst auf dem Cover in den Händen halten konnte. «Es war ein cooles Gefühl, aber auch völlig unwirklich», schildert sie die Situation. Seither haben Barbara schon viele Selfies von Freundinnen erreicht, auf denen diese mit ihrem Cover posieren. «Sie freuen sich sehr für mich.»

Auf der Suche nach starken Frauen ab 40

Ohne Ambitionen, den Wettbewerb zu gewinnen, bewarb sich die Mörschwilerin im vergangenen Sommer bei der «Donna». «Das Heft war auf der Suche nach starken Frauen ab 40. Das fand ich toll, endlich waren einmal Models gefragt, die älter sein durften und keine Profis sein mussten.» Einen Monat später, Barbara Killer hatte ihre Anmeldung fast schon wieder vergessen, kontaktierte sie der Verlag der «Donna». «Sie sagten mir, ich sei unter den letzten zehn Finalistinnen und dürfe im November nach München reisen.»

Keine Zickereien unter Kandidatinnen

Gemeinsam mit den anderen Finalistinnen shootete Barbara in München eine Modestrecke mit maritimen Looks. Zwar seien zwei sehr ambitionierte Frauen dabei gewesen, das Verhältnis in der Gruppe bleibe ihr jedoch als sehr freundschaftlich in Erinnerung. «Es gab keinerlei Zickereien», sagt sie. Schliesslich habe jede die Chance gehabt, im Magazin abgebildet zu werden.

Situation wie bei «Germany's Next Topmodel»

Am nächsten Tag galt es dann ernst. Die Models - viele davon, auch Barbara, hatten noch nie vor der Kamera gestanden - trugen alle den selben grauen Pullover und wurden porträtiert. Auf der Grundlage dieser Bilder entschied sich eine Jury schliesslich für die 43-jährige Ostschweizerin. «Die Situation glich ein wenig jener bei ‹Germany's Next Topmodel›, wenn jeweils die Bilder verteilt werden», sagt sie und lacht.

Freude ausgestrahlt und gewonnen

Die Verkündung, dass sie den Contest gewonnen habe, überraschte Barbara Killer. «Ich war etwas überfordert, hatte Tränen in den Augen. Die Freude war riesig, denn ich hatte das Rennen als einzige Schweizerin unter 3000 Frauen gemacht.» Es sei schwierig zu sagen, weshalb genau sie auf die Titelseite durfte, wahrscheinlich gehöre auch eine Portion Glück dazu. «Ich habe mich während der ganzen Zeit gut gefühlt, es lustig und schön gehabt. Meine ganzen positiven Eindrücke habe ich aufgesogen. Ich denke, das habe ich auch ausgestrahlt.»

«Vor der Kamera habe ich mich extrem wohl gefühlt», sagt Barbara. Der Fotograf habe ihr klare Anweisungen gegeben und sie trotzdem so natürlich wie möglich abgelichtet. «Er hat rausgekitzelt, was er besonders gut fand. In meinem Fall war es das Lachen.»

«2017 ist mein Jahr»

Auf dem Cover der «Donna» steht «Meine Zeit ist jetzt». Ein Motto, das die Mörschwilerin nur unterstreichen kann. «Ich finde, man sollte im Leben das tun, worauf man Lust hat, und sich auch einmal etwas trauen.» Barbara Killers Lebenseinstellung bewährt sich: Diesen Monat ist sie auf einem Frauenmagazin zu sehen, im April nimmt sie eine neue Stelle an und im September heiratet sie. «2017 ist mein Jahr», freut sie sich.

Mit authentischem Cover identifizieren

Man sehe auf dem Cover schon, dass sie kein Model sei. «Dafür komme ich natürlich und authentisch rüber. Ich denke, die Leserinnen können sich damit eher identifizieren als mit einer retouchierten Frau auf einem Hochglanzmagazin, die man kaum noch erkennt.» Dass die neue «Donna» in blau gehalten ist, gefällt ihr: «Sie sieht frisch aus und sticht neben allen rosa-pinken Heften hervor.»

Gleich auf mehreren Seiten ist Barbara Killer in der April-Ausgabe der «Donna» zu sehen. Auf der Titelseite, in der maritimen Modestrecke sowie in einem Beauty-Special der Marke Clarins. «Ich fühle mich sehr geschmeichelt.» In der «Donna» fühle sie sich wohl. Sie beinhalte interessante Artikel, auch für reifere Frauen, ohne bieder zu wirken.

Weitere Modelaufträge möglich

Im Zug des Cover-Shootings ist die Mörschwilerin von einer Münchner Modelagentur unter Vertrag genommen wurden. «Ich schaue einmal, was kommt. Bekomme ich ein Angebot, kann ich immer noch darüber nachdenken, ob ich es annehme oder ablehne. Grundsätzlich bin ich aber nicht abgeneigt, wieder einmal zu modeln.»

veröffentlicht: 3. März 2017 11:50
aktualisiert: 3. März 2017 11:50

Anzeige
Anzeige