Autobahnanschluss und Fusion geplant

· Online seit 24.02.2016, 08:19 Uhr
Nebst den Kantonsratswahlen und den eidgenössischen Abstimmungen gibt es im Kanton St.Gallen auch noch zwei «kleinere» Anliegen, die über die Region hinaus interessieren. Die Stadt St.Gallen stimmt über einen neuen Autobahnanschluss ab, Gossau und Andwil über eine mögliche Fusion der beiden Gemeinden.
René Rödiger
Anzeige

Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Stadt St.Gallen sollen über «ein lebendiges Areal Güterbahnhof ohne Autobahnanschluss» abstimmen. Das Ergebnis der Abstimmung dürfte aber den ganzen Kanton und auch den Bund interessieren.

Die Autobahn A1 und die Anschlüsse in der Stadt St.Gallen sind regelmässig überlastet. Eine weitere Spur mit einem neuen Autobahnanschluss beim Güterbahnhofareal mit einem Entlastungstunnel bis in die Liebegg soll hier Abhilfe schaffen.

Signal an den Bund

Gegen diese Pläne wehren sich die Initianten. Das Autobahn-Projekt ist jedoch Sache des Bundes. Deshalb geht es bei der Abstimmung «nur» darum, die städtischen Behörden dazu zu verpflichten, sich gegen dieses Projekt beim Bund zu wehren. Eine Ablehung der Initiative würde im Gegenzug dem Bund signalisieren, dass die Stimmbevölkerung hinter den Güterbahnhof-Plänen steht.

Die Initianten begründen ihren Widerstand damit, dass mit dem Areal Güterbahnhof eines der letzten städtischen Entwicklungsgebiete betroffen ist. Sollte hier ein Autobahnanschluss gebaut werden, würde das Areal auf Jahrzehnte für Wohnen und Gewerbe verschlossen bleiben. Zudem befürchten die Initianten, dass mit einem zusätzlichen Autobahnanschluss das Autofahren attraktiver gemacht wird, was dem Reglement für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung widerspreche.

Der Stadtrat und das Parlament lehnen die Initiative ab. Da der neue Anschluss fast ausschliesslich unterirdisch gebaut werden soll, würde auch kein Bauland eingeschränkt. Zudem sei eine Entlastung der Strassen dringend nötig.

Schluckt Gossau Andwil?

Eine weitere spannende Abstimmungsfrage dürfen die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Andwil und von Gossau beantworten: Sie entscheiden über die Vereinigungsfrage der beiden Gemeinden («AndGo!2016»). Gossau spricht sich mehrheitlich für eine Fusion aus, da sich der Stadtrat und das Parlament davon vereinfachte Strukturen erhoffen.

In Andwil ist man hingegen noch nicht wirklich überzeugt. So befürchten einige Bürgerinnen und Bürger, dass die Interessen Andwils in der grossen Gossauer Gemeinde untergehen würden. Befürworter der Fusion hoffen, endlich ein Mitspracherecht bei der Oberstufe zu haben.

Die beiden Gemeinden arbeiten heute schon sehr eng zusammen, zum Beispiel im öffentlichen Verkehr oder der Altersbetreuung. Nicht zuletzt deshalb erhoffen sich viele eine weitere Annäherung von Andwil und Gossau bis hin zur Fusion.

veröffentlicht: 24. Februar 2016 08:19
aktualisiert: 24. Februar 2016 08:19
Quelle: rr

Anzeige
Anzeige