Bund reagiert auf Baustellen-Unfälle

15.05.2017, 20:51 Uhr
· Online seit 15.05.2017, 15:58 Uhr
Gleich zwei Mal kam es am Wochenende bei der Baustelle auf der Autobahn A1 zwischen St.Margrethen und St.Gallen zu einem Verkehrsunfall. Jetzt zieht das Bundesamt für Strassen Konsequenzen.
Stephanie Martina
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In den vergangenen zwei Tagen kam es im Baustellenbereich der A1 zwischen St.Margrethen und St.Gallen zu zwei selbstverschuldeten Unfällen. Am Samstag fuhr eine Lieferwagenfahrerin auf einen Spurteiler. Dort wurde der Lieferwagen aufgebockt und kam zum Stillstand. Ein Fahrstreifen musste daraufhin gesperrt werden. Am Sonntagmorgen kam es zu einem weiteren Selbstunfall, als ein Mann mit seinem Auto in die Leitplanke prallte, nachdem er kurz eingenickt war.

Polizei: Baustelle ist nicht das Problem

«Die Baustelle ist eng und fordert von den Autofahrern eine höhere Konzentration. Wenn diese nicht gegeben ist, kommt es zu Verkehrsunfällen», sagt Florian Schneider, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen. Aus Sicht der Polizei sei aber nicht die Baustelle alleine für die Unfälle verantwortlich. «Eigentlich handelt es sich bei den Unfallursachen um dieselben, die wir auch sonst immer wieder aufzählen. Das ist zum einen Fahrunfähigkeit, zum anderen Ablenkung.» Die Polizei könne deshalb den Verkehrsteilnehmern nur raten, was sie immer rät: nüchtern und konzentriert fahren. «Dann ist es auch kein Problem, durch engere Baustellen zu kommen», sagt Schneider.

Verkehrsführung soll vereinfacht werden

Laut dem Bundesamt für Strassen (Astra) sei die Verkehrsführung «normkonform eingerichtet» worden. Dennoch sieht Schneider einen gewissen Handlungsbedarf. Aus diesem Grund sei die Kantonspolizei St.Gallen in Zusammenarbeit mit dem Astra dabei, die Signalisation im Baustellenbereich zu überprüfen. Als Konsequenz auf den Unfall vom vergangenen Samstag wurde bereits eine Massnahme getroffen. Der Verkehr wird in jenem Bereich in Richtung St.Gallen, in dem sich die Fahrbahn kurzzeitig trennt, einspurig geführt.

Bauliche Massnahmen bis Mittwoch

«Es stellte sich heraus, dass das Hindernis zwischen Normal- und Überholspur bei Unachtsamkeit nur eines Fahrers zu Unfällen führen kann», heisst es beim Astra. Deshalb würde es jetzt bauliche Massnahmen geben. Diese werden in der Nacht vom Dienstag auf den Mittwoch durchgeführt.

Laut Jessica Wullschleger, Mediensprecherin beim Astra, gibt es mehrere Anpassungen: «Zum Beispiel das Füllen des Schlitzes zwischen der alten und neuen Fahrbahn, der Einbau eines Belagkeils zwischen der neuen und höheren Fahrbahn bis zur Trennung der beiden Fahrrichtungen sowie die Markierung einer zusätzlichen Sperrfläche.» Weiter: «Die einspurige Verkehrsführung wird aus Sicherheitsgründen vorerst beibehalten.» Zumindest bis die baulichen Anpassungen - in der Nacht auf Mittwoch - erfolgt sind, muss deshalb mit Stau gerechnet werden.

Der TVO-Beitrag zum Thema:
veröffentlicht: 15. Mai 2017 15:58
aktualisiert: 15. Mai 2017 20:51
Quelle: stm/rr

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