Chinesen kaufen Kanada die Luft weg

· Online seit 16.12.2015, 13:16 Uhr
Ein kanadisches Unternehmen verkauft frische Luft in Sauerstoffflaschen. In China, wo die Luftverschmutzung einen Höchststand erreicht hat, haben die Unternehmer einen grossen Absatzmarkt gefunden. Dabei war die Geschäftsidee ursprünglich als Witz gemeint.
Leila Akbarzada
Anzeige

Das kanadische Unternehmen Vitality Air wurde letztes Jahr in Edmonton/Kanada gegründet. Vor zwei Monaten begann das Unternehmen, nach China zu exportieren. Grund dafür sind die Sauerstoffflaschen, die das Unternehmen online verkauft, wie der «telegraph.co.uk» berichtet. «Unsere erste Fracht mit 500 Flaschen frischer Luft waren bereits in vier Tagen verkauft», sagt einer der Gründer von Vitality Air, Moses Lam gegenüber «telegraph.co.uk».

Ein Nachschub von zusätzlichen 4000 Flaschen sei unterwegs nach China. Davon sei bereits ein grosser Teil verkauft. Eine der 7,7 Liter-Flaschen frischer Luft aus dem Banff National Park in den Rocky Mountains kostet umgerechnet knapp 15 Franken. 50 Flaschen Mineralwasser könnte man in China für dieses Geld kaufen. Dort ist frische Luft sehr gefragt. Erst letzte Woche wurde von der Regierung die Alarmstufe Rot wegen der Luftverschmutzung ausgerufen. Auch heute hat sie wieder vor dem dichten Smog gewarnt.

Die Firma ist aus einem Witz entstanden. Moses Lam und Mitbegründer Troy Paquette füllten einen Plastiksack mit Luft und verkauften ihn für weniger als 50 Rappen auf Ebay. Einen zweiten verkauften sie dann für satte 160 US-Dollar. «Da realisierten wir, dass tatsächlich ein Markt für Luft existiert», sagt Lam.

Die Firma hat auch andere Absatzmärkte wie Nordamerika, Indien oder der Nahe Osten. China ist jedoch in kürzester Zeit zum grössten Markt in Übersee herangewachsen. Die grösste Herausforderung für die Firma ist laut Sam die Verarbeitung: Jede Flasche wird von Hand abgefüllt. Die immense Nachfrage sei eine grosse Genugtuung. Denn von Freunden und Familie wurde er zunächst nur belächelt wegen seiner Idee, Luft zu verkaufen.

veröffentlicht: 16. Dezember 2015 13:16
aktualisiert: 16. Dezember 2015 13:16
Quelle: red

Anzeige
Anzeige