Das Heididorf wird zum Disneyland
«Vom freundlichen Dorfe Maienfeld führt ein Fussweg durch grüne, baumreiche Fluren bis zum Fusse der Höhen, die von dieser Seite gross und ernst auf das Tal herniederschauen», heisst es ganz zu Beginn des Kinderbuchklassikers Heidis Lehr- und Wanderjahre. Dies gibt Hans-Jörg Müntener, Verwaltungsratspräsident der Heididorf AG in Maienfeld, das nötige Vertrauen für folgende Aussage: «Die Gäste aus dem asiatischen und arabischen Raum wollen das Original und keine Kopie.»
Die Pläne für eine Heidi-Erlebniswelt in Flumserberg (siehe Artikel von gestern) seien momentan «eine bessere Skizze», gingen aber offenbar eher in Richtung Disneyland. «Das ist keine Konkurrenz zu uns», ist Müntener überzeugt.
Erlebniswelt soll Ergänzung sein
Auch Maienfelds Stadtpräsident Max Leuener hat keine Angst vor den Plänen in Flumserberg und bezeichnet es als Synergieprojekt: «Heidis Heimat ist in Maienfeld, was in Flumserberg geplant ist, kann eine positive Ergänzung dazu sein.»
Die Projektverantwortlichen in Flumserberg sehen dies ebenfalls so. «Die Heidi-Erlebniswelt versteht sich nicht als Konkurrentin, sondern als Ergänzung zum bereits bestehenden Heididorf in Maienfeld.»
Alle wollen Heidi
Es ist nicht das erste Mal, das der Name der berühmten Kinderbuchfigur Heidi für ein neues Projekt beansprucht wird. Den Anfang machte 1990 die Autobahnraststätte auf der A13 an der Kantonsgrenze zwischen Graubünden und St.Gallen. 1995 sicherte sich der damalige Kurdirektor von Bad Ragaz, Urs Kamber, die Lizenz für den Namen Heidiland für die spätere Tourismusregion Sarganserland-Walensee. Im Laufe der Jahre folgten ein zugehöriges Mineralwasser, zwei Musicals und Migros-Produkte. Heidi wird aber auch weltweit für Produkte eingespannt, vom Kinderspielzeug bis zum Pornofilm. Eine Übersicht gibt's in der Bildergalerie.
Und hier der Heidi-Klassiker schlechthin:
Im japanischen Original ging die Eröffnungsmelodie allerdings etwas anders: