Das sind die Appenzeller hinter den Jux-Videos

02.12.2016, 15:25 Uhr
· Online seit 02.12.2016, 14:43 Uhr
Zwei Brüder aus Weissbad haben Filmausschnitte mit Appenzeller Sprüchen synchronisiert. Dass sich die Videos viral verbreiten würden, damit hätten sie nicht gerechnet.
Laurien Gschwend
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Ein Freund von Gabriel und Martin Streule schickte den Brüdern ein kurzes Video, das er mit einem urchigen Appenzeller Dialekt synchronisiert hatte. «Wir luden uns die ‹MadLipz›-App herunter und probierten das Ganze selber aus», erzählt Gabriel gegenüber FM1Today. Der 22-Jährige und sein vier Jahre älterer Bruder machten an diesem Abend während zwei Stunden solche Jux-Videos, sie konnten fast nicht mehr aufhören. «Es ischt ebe ase glatt gse», sagt Gabriel.

Videos nicht für grosses Publikum bestimmt

Einen Filmausschnitt, in dem die Streule-Brüder eine Spider-Man-Szene ins Appenzellische übersetzen, schickten sie einem Bekannten. Weiter posteten sie ein Video, das Adolf Hitler dabei zeigt, wie er sich über fehlende Subventionen aufregt, in einem Whatsapp-Gruppenchat. «Die spassigen Sequenzen haben wir eigentlich nur für uns und unsere Kollegen gemacht», sagt Gabriel.

Doch die Videos gingen viral, machten auf Whatsapp die Runde und wurden in Appenzell und Umgebung wie wild weiter verbreitet. «Damit hätten wir doch niemals gerechnet», so Gabriel Streule, der an den Wochenenden mit der Kapelle «Holdrioo» Musik macht. Sein Bruder Martin sei der geborene Komiker, «er könnte noch mehr solcher Synchronisationen machen».

Sprüche, frei von der Leber weg

«Haben wir ein Video laufen gelassen, so haben wir spontan alle Ausdrücke verwendet, die uns gerade in den Sinn gekommen sind», erklärt der 22-jährige Appenzeller. Klar, habe es einmal einen «Verschnorrer» gegeben, aber das meiste sei bereits beim ersten Versuch geglückt.

Was wird am Stammtisch besprochen?

Es sei schon verrückt, dass die Videos die Runde machen. «Wir haben uns nicht viel dabei gedacht, fanden es einfach nur lustig, mit der App herumzuexperimentieren.» In den Sequenzen seien aber sicherlich nicht nur Dummheiten enthalten, es gebe auch einen tieferen Sinn. «Wir haben uns jeweils gefragt, was uns Appenzeller am Stammtisch bewegt», erklärt Gabriel Streule die Inhalte.

Dass ihre Stimmen derzeit aus so manchem Smartphone klingen, macht den Streule-Brüdern nichts aus. «Ist doch schön, wenn wir die Leute zum Lachen bringen können», findet Gabriel. Trotzdem haben die beiden vorerst nicht geplant, weitere Videos im Appenzeller Dialekt zu machen. Das es wieder mal einen spassigen Abend gibt,

Wenn Gabriel Streule gerade niemandem einen witzigen Spruch in den Mund legt, ist er mit der Kapelle «Holdrioo» unterwegs. Hier bei der SRF-Sendung «Potz Musig»:

veröffentlicht: 2. Dezember 2016 14:43
aktualisiert: 2. Dezember 2016 15:25
Quelle: lag

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