Es gibt immer mehr Wildschweine

· Online seit 02.11.2015, 06:52 Uhr
Es gibt viel zu viele ihrerseits: Von 20 Wildschweinen in den 90er Jahren gibt es heute bereits über 800. Die Jäger sind gefordert.
Lara Abderhalden
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Sie verursachen 90 Prozent aller Wildschäden, welche den Kanton Thurgau und die Jagdgesellschaft jährlich eine halbe Million Franken kostet - deshalb sind die Jäger aufgefordert die Tiere zu erlegen. Wie die Jagdstatistik zeigt, gab es in der Saison 2012/2012 bereits 800 Wildschweine im Kanton Thurgau, 20 Jahre früher waren es noch 20 Wildschweine. Diese hohe Anzahl hat zur Folge, dass immer mehr Tiere erlegt werden müssen.

Jäger müssen für Schäden aufkommen

Wie das St. Galler Tagblatt schreibt, waren vor allem die hohen Schäden auslösend, für den vermehrten Abschuss der Wildschweine. So würden jährlich rund 500'000 Franken an Schäden, verursacht durch Wildschweine, anfallen. Vor 25 Jahren waren es noch rund 30'000 Franken. Die Schäden werden zu 85 Prozent vom Kanton getragen, 15 Prozent müssen die Jagdgesellschaften jedoch selbst bezahlen. Die Regulierung des Bestandes wurde deshalb beschlossen.

Kein einfach Unterfangen

Paralell zum Abschuss, hat auch die Nachfrage nach Wildschwein-Fleisch zugenommen. Es gebe gar eine Warteliste von Abnehmern, wie ein Jäger dem St. Galler Tagblatt sagt. Dabei komme es jedoch auch auf das Fleisch darauf an. Alte und männliche Tiere sind sehr schwierig zu verkaufen, da sie etwas streng riechen. Wer so einen erledigt, müsse ihn so oft selbst verwerten. Die Jagd auf Wildschweine ist gar nicht so einfach: Ein Jäger rechnet für eine Wildsau mit rund 40 Stunden ausharren. Die Tiere zeigen sich nur in der Nacht und reagieren sofort auf Geräusche und Gerüche.

Dass genau der Kanton Thurgau, so viele Wildschweine hat, hat seine Gründe: Im Winter gebe es im Kanton nur geringe Schneemengen, sagt der Chef des kantonalen Amtes für Jagd und FIscherei. Ausserdem gebe es nur kleine Waldgebiete, die ausreichend zu fressen böten.

(red)

 

veröffentlicht: 2. November 2015 06:52
aktualisiert: 2. November 2015 06:52

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