Fidschi von Extremwetter mit am schwersten getroffen

09.11.2017, 10:50 Uhr
· Online seit 09.11.2017, 10:30 Uhr
Die Fidschi-Inseln, welche die Klimakonferenz in Bonn präsidieren, sind 2016 zusammen mit Haiti und Simbabwe am stärksten von extremen Wetterereignissen getroffen worden. Dies ergibt der Klima-Risiko-Index von Germanwatch.
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Der Sturm «Winston» der Kategorie 5 hatte im Februar 2016 auf den Fidschi-Inseln im Pazifik verheerende Schäden verursacht. Mindestens 47 Personen wurden getötet. Die Schadenhöhe wird gemäss Aufstellung der deutschen Umweltorganisation Germanwatch auf über eine Milliarde Dollar geschätzt. Für die Inselgruppe war es der erste Sturm der höchsten Kategorie 5.

Auch Haiti war 2016 schwer von einem Sturm getroffen worden. Mehr als 500 Personen kamen im September 2016 durch den Hurrikan «Matthew» ums Leben. Mit Schäden in der Höhe von über 3,3 Milliarden Dollar liegt Haiti an der Spitze der 2016 am meisten von extremen Wetterereignissen betroffenen Ländern. «Matthew» war der erste Hurrikan der Kategorie 4 auf Haiti seit 1963.

Auf die Karibikinsel folgt Simbabwe im südlichen Afrika, wo der Tropensturm «Dineo» Ende 2016 Überflutungen auslöste, bei denen 250 Personen starben und tausende obdachlos wurden.

Kleine Inselstaaten wie Fidschi seien besonders verwundbar, hält Germanwatch in dem am Donnerstag veröffentlichten Index fest. Mit Haiti, Grenada, den Bahamas und der Dominikanischen Republik finden sich fünf Inselstaaten unter den 20 am meisten unter Extremereignissen leidenden Länder der vergangenen 20 Jahre. Angeführt wird diese Liste von Honduras, Haiti und Myanmar.

Die Schweiz findet sich in der Liste für 2016 auf dem Rang 97 mit Schäden in der geschätzten Höhe von fast 130 Mio. Dollar. Eine Person war im vergangenen Jahr im Mai bei starken Regenfällen im Kanton Glarus ums Leben gekommen. Im Langzeitvergleich zwischen 1997 und 2016 kommt die Schweiz auf Platz 39.

Germanwatch stützt seinen Index unter anderem auf Angaben des Rückversicherers Munich Re und des Internationalen Währungsfonds (IWF). Die Auswertungen über Schäden und Anzahl Tote erlaubten keine Aussage, welchen Einfluss der Klimawandel bereits bei diesen Ereignissen hatte.

Es entstehe aber «ein Bild der Verwundbarkeit der Staaten», hält die Nichtregierungsorganisation fest. Dieses Warnsignal solle genutzt werden um die Katastrophenvorsorge und Anpassungen an den Klimawandel zu verbessern. Möglicherweise würden Extremwetterereignisse wie Stürme, Hitzewellen oder Überschwemmungen in Zukunft vermehrt und stärker auftreten. Nun seien die Delegationen in Bonn gefordert, geeignete Massnahmen einzuleiten.

veröffentlicht: 9. November 2017 10:30
aktualisiert: 9. November 2017 10:50
Quelle: SDA

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