«Flüchtlinge kommen hier nicht rein»

19.09.2016, 15:35 Uhr
· Online seit 19.09.2016, 15:12 Uhr
Drei Frauen und zwei Männer wollten die Nacht auf Samstag im US-Mex in St.Gallen ausklingen lassen. «Flüchtlinge kommen hier nicht rein», wies ein Türsteher die Gruppe zurück. Zwei Zeuginnen zeigen sich schockiert.
Laurien Gschwend
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Zwei Todayreporterinnen* standen am Samstag um 1.30 Uhr vor dem US-Mex in St.Gallen. Dabei wurden sie Zeuginnen einer Auseinandersetzung zwischen einem Türsteher und einer Gruppe Partygänger. Der Sicherheitsangestellte forderte die drei Frauen und zwei Männer dazu auf, den Ausweis zu zeigen. Alle zückten daraufhin ihre Dokumente - und wurden trotzdem zurückgewiesen. «Vom Chef aus darf ich keine Flüchtlinge reinlassen», sagte der Türsteher gemäss den beiden Zeuginnen.

«Ich habe dich hier noch nie gesehen»

«Ich bin jedes Wochenende da», so einer der Partygänger. «Ich bin auch jedes Wochenende da, habe dich hier aber noch nie gesehen», erwiderte der Türsteher. Flüchtlinge seien im St.Galler Lokal nicht willkommen. Die Gruppe nahm diese Ansage entgegen und verliess den Marktplatz. Dabei verhielten sie sich nach Angaben der Todayreporterinnen ruhig.

«Nationalität oder Herkunft hat keinen Einfluss»

Markus Ritzinger, CEO der 2B-Visions AG, welche das US-Mex betreibt, weiss nichts von einem solchen Vorfall. «Die Nationalität oder Herkunft hat auf den Zutritt zu unserem Lokal keinen Einfluss», antwortet er auf eine Anfrage von FM1Today. Massgebend sei alleine das Verhalten. Kein Zutritt erhalte, wer keine 18 Jahre alt, zu stark alkoholisiert oder unter Drogeneinfluss sei. Wer in der Vergangenheit durch Pöbeleien oder aggressives Verhalten aufgefallen sei, dem werde der Zugang ebenso verwehrt.

Für das Restaurant, das US-Mex, führe die 2B-Visions AG keine Einlasskontrolle durch. «Für die ‹Relax Bar› im ersten Stock haben wir täglich einen Angestellten von einem Sicherheitsunternehmen im Einsatz», erklärt Ritzinger.

«Zu dem geschilderten Vorfall können wir keine Stellung nehmen», so Markus Ritzinger. Ihm sind keine Details der besagten Nacht bekannt. «Wir gehen davon aus, dass die betroffenen Personen aus vorerwähnten Gründen keinen Einlass erhielten, oder es sich um ein Missverständnis handelt.»

Das letzte Mal im US-Mex

«Wir waren schockiert, dass wir das gerade erlebt haben», so die Zeuginnen gegenüber FM1Today. Weil ihre Kollegen schon etwas im US-Mex bestellt hatten, gingen sie nach der Auseinandersetzung in das Lokal. «Das war aber sicher das letzte Mal, dass wir rein gegangen sind.»

*Namen der Redaktion bekannt


veröffentlicht: 19. September 2016 15:12
aktualisiert: 19. September 2016 15:35
Quelle: lag

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