Friedhof Hofegg: «Laut und nicht sehr würdig»
Direkt neben der Autobahn gelegen, kann man den Friedhof Hofegg in Gossau nicht als einen ruhigen, besinnlichen Ort bezeichnen. Auch an sonnigen Sonntagen trifft man nur wenige Besucher im nordwestlichen Teil des Friedhofs an - der Lärm ist dort manchmal so intensiv, dass man sich auf einer Autobahnraststätte wähnen könnte.
Mehr Lärm bei Wind
Weil die geplanten Lärmschutztmassnahmen des ASTRA für die Stadt unzureichend sind, hat Gossau nun Einsprache eingereicht. Weder Lärmschutzwände oder andere bauliche Massnahmen hat das ASTRA aus «wirtschaftlichen Gründen» vorgesehen.
Für die Stadt aber auch für den katholischen Pfarrer Andy Givel unverständlich: «Je nach Standort, Wind und Witterung ist der Strassenlärm sehr laut. Besonders die Erdbestattungs-Gräber sind stark betroffen, südlicher bei den Urnengräbern ist es etwas ruhiger.»
Nicht würdig, wenn man in Trauer ist
«Ich habe schon Rückmeldungen erhalten, dass es laut und auch nicht würdig ist, wenn man in Trauer am Grab steht», sagt Givel. Allerdings relativiert er auch: «Es gibt wesentlich weniger Erdbestattungen als Urnenbestattungen.»
Trotzdem muss der Pfarrer auf die spezielle Situation eingehen: Die Einsegnung des Sarges vor der Beerdigung findet jeweils im geschützten Rahmen der Abdankungshalle statt. Bei der Besetzung werden nur bestimmte Gebete gesprochen. «Man schaut schon, dass man die Zeit auf ein Minimum reduziert.»
Andy Givel würde sinnvolle Lärmschutzmassnahmen befürworten: «Nicht nur wegen des Friedhofs - es gibt auch sehr viele lärmgeplagte Anwohner, die betroffen sind.»