«Für eigene Schweizer gibt es keinen Platz»
«Wir verzichten auf eine Klage gegen den Kanton St.Gallen», bestätigt Mike Gerzner, Präsident der Bewegung der Schweizer Reisenden, einen Bericht der Zürichsee-Zeitung. Als Non-Profit-Organisation fehle dafür das Geld. Und: Derzeit, so Gerzner, prüfe der Kanton drei Standorte für Durchgangsplätze. Während drei bis sechs Monaten sollen Fahrende in der Stadt St.Gallen, der Region Sargans oder Rapperswil-Jona einen Platz mieten können.
«Kanton hat uns Kinder weggenommen»
Stelle der Kanton einen Platz zur Verfügung, könne man damit die Bevölkerung aufklären. «Der Kanton St.Gallen hat uns so viele Kinder weggenommen, damit könnte er sich entschuldigen», sagt der Präsident. Finde die Regierung keine passende Lösung, sei dies ein Zeichen von Inkompetenz. «Ich hoffe sehr, dass die Herren ihr Versprechen, das sie uns vor Jahren gaben, auch halten.»
Kundgebungen und Demonstrationen bei Ablehnung
Gemäss Gerzner prüft der Kanton St.Gallen bis Ende Februar, welche Ortschaft für einen Durchgangsplatz in Frage kommt. Klappe es auch beim dritten Anlauf nicht, seien Kundgebungen und Demonstrationen geplant. Die Regierung sei gewillt, Fremde aufzunehmen, «aber für uns Schweizer gibt es hier keinen Platz».
Kanton in «engem Kontakt mit Fahrenden»
Über die konkreten Standorte in St.Gallen, Sargans und Rapperswil ist der Kanton St.Gallen nicht informiert. «Wir stehen aber in einem engen Kontakt mit den Fahrenden und hoffen, eine Lösung zu finden», sagt Cornelia Sutter vom kantonalen Amt für Raumentwicklung. Der Bedarf für Durchgangsplätze in den genannten Gebieten sei durchaus vorhanden.
Der Kanton St.Gallen begrüsst die Idee von einer temporären Nutzung. Realisiere man einen provisorischen Platz für Reisende, sei auch eher die Chance vorhanden, dass ein solcher Versuch angenommen wird.