Fussballverband ermittelt gegen FC St.Margrethen

09.10.2016, 10:58 Uhr
· Online seit 09.10.2016, 10:06 Uhr
Der Schweizerische Fussballverband SFV hat eine Untersuchung gegen den FC St.Margrethen eingeleitet. Grund für die Untersuchung ist die Ausschaffung mehrerer Fussballer wegen fehlenden Arbeitsbewilligungen.
Fabienne Engbers
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Dieses Wochenende hat der FC St.Margrethen nur mit Müh und Not eine Mannschaft für das Spiel gegen den FC Kosova zusammengebracht. Einige Spieler sind verletzt, fünf wurden wegen fehlenden Arbeitsbewilligungen ausgeschafft.

Verstoss gegen Amateurstatut

Die Maximalgrenze für Amateurentschädigungen liegt bei 500 Franken. «Im Falle des FC St.Margrethen wird nun überprüft, ob ein Verstoss gegen das Amateurstatut vorliegt», sagt Marco von Ah, Sprecher des SFV gegenüber der Ostschweiz am Sonntag. Bei einem Verstoss gegen dieses Gesetz droht dem FC St.Margrethen eine Busse. Der SFV verurteilt die Anstellung der Schwarzarbeiter. Der Verband könne nicht auch noch die Bewilligungen der Spieler in den Amatuerligen prüfen, sagt Marco von Ah.

«Haben doch nur Fussball gespielt»

Gegenüber der Ostschweiz am Sonntag sagen Zuschauer des Spiels am Samstag, die Spieler auszuschaffen sei ungerecht und die jungen Kerle hätten doch nichts gemacht, sie haben nur Fussball gespielt. Trotzdem wurden die drei Bosnier und zwei Brasilianer Ende September in Handschellen vom Platz geführt.

Spesen oder Lohn?

Die fünf Spieler hatten lediglich ein Touristenvisum, das keinen Erwerb erlaubt. Strafrechtlich stellt sich deshalb nun die Frage, ob die Spieler vom FC St.Margrethen einen Lohn bekamen und somit eine Arbeitsbewilligung gebraucht hätten, oder ob sie lediglich als Touristen hier waren und unentgeltlich beim FC St.Margrethen spielten. Da die Spieler sowohl eine Wohnung, als auch Essen bekamen und dazu ein Sackgeld, geht die Staatsanwaltschaft von einem Lohn aus. Daher wurden die Spieler ausgeschafft.

veröffentlicht: 9. Oktober 2016 10:06
aktualisiert: 9. Oktober 2016 10:58

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