Gewinn von Axa Winterthur sinkt 2016 um 13,8 Prozent

23.02.2017, 09:55 Uhr
· Online seit 23.02.2017, 07:30 Uhr
Die tiefen Zinsen haben 2016 den Gewinn der Versicherungsgruppe Axa Winterthur gedrückt. Unter dem Strich betrug der Gewinn 801 Millionen Franken, 13,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Das operative Ergebnis gab um 7,5 Prozent auf 829 Millionen Franken nach.
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Bei Reinvestitionen bei festverzinslichen Anlagen musste die Versicherung mit tieferen Zinsen Vorlieb nehmen als zuvor. Zudem stiegen die Absicherungskosten. Das geht aus einer Mitteilung vom Donnerstag hervor.

Allerdings litt die Axa Winterthur nicht mehr so stark unter Marktschwankungen wie noch in der ersten Jahreshälfte. Im Halbjahr hatten starke Wertschwankungen von Finanzderivaten sowie Wandelanleihen den Reingewinn um rund 30 Prozent in die Tiefe gerissen.

Die Axa Winterthur nahm 11,045 Milliarden Franken an Bruttoprämien ein, das sind 0,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Bei der Schadenversicherung konnte die Versicherung die Bruttoprämien um 0,6 Prozent steigern.

Unter anderem konnte sie von den zahlreichen Motorradkäufen profitieren. In der Motorfahrzeug- und Hausratsversicherung verzeichnete das Unternehmen 14'619 Netto-Neuabschlüsse, mit 62,7 Prozent fast zwei Drittel mehr als im Vorjahr.

Auch bei den Kosten konnte sich die Axa Winterthur verbessern. Der Kostensatz sank um 0,4 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Weil zugleich allerdings leicht mehr Schäden bezahlt werden mussten, verschlechterte sich der Schadensatz um 0,6 Prozent. Damit betrug das Verhältnis von Schadenaufwand und Kosten - der Schaden-Kosten-Satz - mit 86,2 Prozent 0,2 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Ein Schaden-Kosten-Satz von unter 100 Prozent zeigt an, dass das versicherungstechnische Geschäft rentabel ist.

Beim Kollektivlebengeschäft konnte die Gruppe die Bruttoprämien um 2,1 Prozent auf 6,686 Milliarden Franken steigern. Dort trieben vor allem Sparbeiträge aus teilautonomen Versicherungslösungen das Geschäft an. Bei diesem Versicherungsmodell liegen die Anlagerisiken teilweise oder ganz beim Kunden.

Das Neugeschäft mit diesen Lösungen verdoppelte sich im Vergleich zum Vorjahr. Aufgrund der tiefen Zinsen lohnt es sich für Versicherer, auf solche Modelle zu setzen. Insgesamt machen die Sparbeiträge aus teilautonomen Lösungen mit 94 Millionen Franken derzeit aber noch einen kleinen Teil des Geschäfts mit der beruflichen Vorsorge aus.

Im Einzelleben erschwerte das Tiefzinsumfeld laut Mitteilung das Geschäft. Gerade bei Einmaleinlagen zeichne die Versicherung bewusst konservativ. Das heisst, sie verzichtete auf Geschäfte, wenn diese unrentabel schienen. Die Bruttoprämien gingen in der Folge um 17,1 Prozent zurück.

2017 will die Versicherung weiter an der digitalen Transformation arbeiten. Zudem will die Gruppe ins Geschäft mit Krankenzusatzversicherungen einsteigen, wie sie bereits im Dezember angekündigt hatte.

Axa Winterthur ist seit 2006 eine Tochter des französischen Versicherungsriesen Axa, der am heutigen Donnerstag seine Zahlen ebenfalls vorlegt. Noch als Winterthur hatte die Assekuranz 2006 ihre Krankenkasse Wincare an Sanitas verkauft. Der Konzern ist der grösste Versicherer der Schweiz und kommt auf einen Marktanteil von über 20 Prozent.

veröffentlicht: 23. Februar 2017 07:30
aktualisiert: 23. Februar 2017 09:55
Quelle: SDA

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