Ein Schweizer steht im Australian-Open-Final
Alles war angerichtet für den zweiten rein schweizerischen Grand-Slam-Halbfinal nach dem US Open 2015 - und Roger Federer liess sich nicht zweimal bitten. Er legte gegen den Murray-Bezwinger Mischa Zverev los wie die Feuerwehr und gewann gleich die ersten fünf Games. Bereits die letzte Begegnung mit dem 29-jährigen Linkshänder in Halle hatte der vierfache Australian-Open-Champion 6:0, 6:0 gewonnen. In dem Stil ging es zwar nicht weiter, doch ernsthaft in Rücklage geriet der Schweizer nie.
Kaum eine Chance gegen Federer
Vor allem im zweiten Satz konnte der in Moskau geborene Deutsche sein attraktives Angriffsspiel mit Serve-and-Volley bei fast jedem Aufschlag besser aufziehen. Mit einem Break zum 3:1 - nach einer von nur zwei Breakchancen im gesamten Spiel - ging er sogar 3:1 in Führung, doch Federer konterte postwendend. Zum 6:5 nahm er Zverev nach zwei perfekten Rückhand-Passierbällen erneut den Aufschlag ab und sicherte sich wenig später den zweiten Satz.
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Im dritten gelang dem 35-jährigen Basler ein frühes Break zum 3:2, danach gab es kaum noch Zweifel am Sieger. Federer kam mit dem Angriffsspiel des Deutschen wesentlich besser zurecht als zwei Tage zuvor der Weltranglistenerste Murray. Nach nur 92 Minuten Spielzeit und einem weiteren Break zum 5:2 verwertete Federer seinen ersten Matchball mit einem Vorhand-Winner - seinem 65. direkten Gewinnschlag (bei nur 13 unerzwungenen Fehlern).
13 gewonnene Spiele in Australien
Es war im 13. Viertelfinal am Australian Open Federers 13. Sieg. In den Halbfinals ist seine Bilanz mit fünf Siegen und sieben Niederlagen nicht ganz so positiv. Einen Schweizer Erfolg wird es am Donnerstag aber auf jeden Fall geben. Um 9.30 Uhr Schweizer Zeit kommt es zum reizvollen Schweizer Duell zwischen Federer und Stan Wawrinka. Bisher spielten die beiden 21. Mal gegeneinander, 18 Mal gewann der Basler. Auch den bisher einzigen Schweizer Grand-Slam-Halbfinal entschied Federer 2015 am US Open für sich.
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«Da war Roger extrem gut in Form», erinnert sich Wawrinka. «Spiele gegen Roger sind immer speziell.» Im Gegensatz zum Anfang seiner Karriere erstarrt der vier Jahre jüngere Waadtländer jedoch nicht mehr in Ehrfurcht. Alle seine drei bisherigen Siege - unter anderem 2015 auf dem Weg zu seinem French-Open-Triumph - kamen allerdings auf Sand. Das Australian Open haben beide schon gewonnen: Federer 2004, 2006, 2007 und 2010, Wawrinka 2014.