Heikle Warnung vor pädophiler Person

· Online seit 11.05.2016, 16:11 Uhr
Ein Facebook-User warnt in einem Gruppeneintrag Eltern - er habe in Herisau möglicherweise eine pädophile Person enttarnt. Alles weitere soll nun die Polizei erledigen. Diese weiss allerdings noch gar nichts davon.
Christoph Fust
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In der öffentlichen Facebook-Gruppe «Du bisch vo Herisau, wenn...» ist am Mittwochnachmittag eine rege Diskussion um die Pädophilen-Warnung entbrannt. «Ist lieb von dir, aber ich als Mama würde in Panik geraten, wenn ich so was lese. Gott sei Dank sind meine Kinder bald erwachsen», schreibt eine Frau.

Andere belächeln den Eintrag und schreiben, die Warnung nütze gar nichts, solange nicht bekannt sei, um wen es sich handle. Daraufhin reicht der Verfasser des Posts einen Strassennamen nach.

Direkt zur Polizei

In einem weiteren Post schreibt er, den Verdacht habe er der Polizei gemeldet. Diese erfuhr anscheinend aber erst aufgrund eines Berichts von 20 Minuten vom Facebook-Eintrag. Marcel Wehrlin, Mediensprecher der Kantonspolizei Ausserrhoden, bezeichnet das Vorgehen als heikel: «Wenn der Verdacht von Pädophilie besteht, sollte dieser direkt der Notrufnummer 117 gemeldet werden, und nicht in sozialen Netzwerken Ängste schüren.»

Aktiv durchsuche die Polizei das Internet und die sozialen Medien nicht nach solchen Meldungen. «Wir verschliessen aber auch nicht die Augen», sagt Wehrlin. Auf den Verfasser der Warnung gehe die Polizei jetzt zu.

Eintrag gelöscht

Der Verfasser des Eintrags hat in seinem Facebook-Profil Kontaktangaben hinterlegt. Eine telefonische Anfrage von FM1Today blieb aber unbeantwortet. Der Facebook-Post samt Kommentaren wurde am Mittwochnachmittag gelöscht.

veröffentlicht: 11. Mai 2016 16:11
aktualisiert: 11. Mai 2016 16:11
Quelle: chf

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