«Ich musste meinen Traum zu Grabe tragen»

01.03.2016, 05:41 Uhr
· Online seit 01.03.2016, 05:37 Uhr
Das Ende des Schlager-Openairs trifft nicht nur die Fans ins Herz. Für den Veranstalter, Fredy Broder bricht eine Welt zusammen, er sei Opfer einer Intrige. Der Gemeindepräsident von Quarten weist alle Anschuldigungen zurück.
Raphael Rohner
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«Ich habe alles verloren, was ich jahrelang aufgebaut habe», der Veranstalter des Schlager Openairs, Fredy Broder, ist am Boden zerstört. Er beschuldigt den Gemeindepräsidenten von Quarten, Roman Zogg, dass dieser Schuld am Ende des Schlager Openairs trage: «Er hat die Leute gegen uns aufgehetzt», so Broder. Die Gemeinde habe dem Festival mit ihren immer strikter werdenden Vorgaben immens geschadet und irgendwann sei der Punkt gekommen, um einen Schlussstrich zu ziehen. Broder: «Es war, als müsste ich mein eigenes Kind zu Grabe tragen.»

Zogg soll von einem hohen Polizeibeamten Informationen bekommen haben, der mit dem Festival nichts zu tun gehabt haben soll, sagt Broder. Laut der Medienmitteilung habe der Chef eines regionalen Polizeipostens der Gemeinde Quarten in einem Sicherheitsbericht einige Sicherheitsmängel aufgezeigt und diese bemängelt, was Broder sauer aufstösst: «Der war überhaupt nicht kompetent und schon gar nicht am Festival beteiligt.» Was unterdessen auch die Kantonspolizei St.Gallen gegenüber dem Sarganserländer bestätigt hat. So habe ein nicht zuständiger Polizist einen Bericht zuhanden der Gemeinde Quarten erstellt. Gemäss der Polizei hatte der Verfasser weder eine Führungsfunktion am Openair noch sei er am Debriefing anwesend gewesen. «Der Polizeichef hat sich bei mir entschuldigt, trotzdem hält Zogg an seiner Version fest», sagt Broder, was laut Polizei stimmt: «Der Chef der Polizeiregion hat sich nach Bekanntwerden dieses Berichtes sowohl beim Veranstalter wie auch bei den Bergbahnen und dem Gemeindepräsidenten dafür entschuldigt», heisst es.

Gemeindepräsident widerspricht

Die in der Medienmitteilung genannten Anschuldigungen gegen den Quartener Gemeindepräsidenten Roman Zogg, findet dieser haltlos: «Diese Medienmitteilung hat uns erstaunt. Es heisst, dass unsere Gemeinde Schuld am Ende des Openairs sein soll», ebenso beinhalte das Schreiben weitere Punkte, die schlicht falsch seien: «Der Bericht des Polizei-Beamten wurde uns gebracht, wir haben ihn nicht von uns aus verlangt», so Zogg. Er schreibt in einer Stellungnahme, dass die Aussage der Polizei korrekt sei: «Es handelt sich aber um einen in einer Nachbargemeinde tätigen Postenchef, der am Einsatz beteiligt war.» Somit hätte für den Gemeinderat keinen Grund bestanden den Bericht anzuzweifeln oder die Zuständigkeit zu hinterfragen. Zogg: «Erst im Nachhinein hat uns die Polizei auf die Zuständigkeiten hingewiesen.»

Sicherheit steht im Vordergrund

Roman Zogg betont, «...dass der Gemeinderat zu Gunsten der Sicherheit von 15'000 Gästen, aufgrund eines konkreten Berichts eines erfahrenen Postenchefs gehandelt hat, welcher die Gemeinde zuerst aktiv und unaufgefordert (vermutlich aus Verantwortungsbewusstsein) in mündlicher und danach auf Verlangen auch in schriftlicher Form informiert hat. Die nun durch die Organisatoren beschlossenen Massahmen, welche durch den zuständigen Postenchef für gut befunden wurden und nun Bestandteil der Bewilligung sein werden, weichen wie erwähnt wenig von den durch den anderen Postenchef vorgeschlagenen Massnahmen ab. Somit sollte die Frage nicht auf Ablauf und Zuständigkeiten gerichtet sein, sondern auf eine dem Anlass angemessene Sicherheit».

Ungewisse Zukunft für Schlager Openair

«Wenn man mir wirklich solche Steine in den Weg legen will und man es nicht zu schätzen weiss, ist es halt fertig.» Für Fredy Broder ist das Ende des Schlager Openairs am Flumserberg ein herber Schlag, doch aufgeben will er nicht: «Es wird weitergehen, halt an einem anderen Ort.» Er habe bereits einige Dinge abgeklärt und sei auch vom Ausland angefragt worden. Details verrate er noch nicht, erst dass der Schlager-Reise nach Dubai nichts im Wege stehe: «Dort hat Zogg nichts zu melden.»

veröffentlicht: 1. März 2016 05:37
aktualisiert: 1. März 2016 05:41
Quelle: rar

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