«Ich will geerdet bleiben»

28.02.2016, 16:56 Uhr
· Online seit 28.02.2016, 16:54 Uhr
In der Thurgauer Kantonsregierung bleibt die Parteienverteilung unverändert. Walter Schönholzer von der FDP holte problemlos den Sitz des zurücktretenden Parteikollegen Kaspar Schläpfer. Herausforderer Ueli Fisch (GLP) verpasste die Wahl, erzielte aber ein respektables Ergebnis.
David Scarano
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Der Regierungsrat setzt sich damit wie bisher aus zwei Mitgliedern der SVP und je einem von FDP, CVP und SP zusammen. Auch die Mehrheit von drei Frauen gegenüber zwei Männern bleibt bestehen.Die Stimmbeteiligung betrug 44,55 Prozent. Das absolute Mehr lag bei 28'409 Stimmen. Der Grünliberale Ueli Fisch erreichte mit 31'432 Stimmen zwar das absolute Mehr, schied aber als überzählig aus.

Bestätigt wurden Carmen Haag (CVP, 53'967 Stimmen), Monika Knill (SVP, 52'586), Jakob Stark (SVP, 49'745) und Cornelia Komposch (SP, 46'446). Dazu kommt nun der neu gewählte Walter Schönholzer (FDP), er kam auf 45'634 Stimmen.

Mit Schläpfers Abgang wird das Departement für Inneres und Volkswirtschaft frei. Es steht jedoch keineswegs fest, ob Schönholzer dieses «erben» wird, gibt es doch Anzeichen, dass einzelne Bisherige mit einem Departementswechsel liebäugeln. Die Departements-Verteilung ist auf Ende März vorgesehen.

Heute steht Regierungsratspräsident Jakob Stark dem Departement für Finanzen und Soziales vor, Monika Knill ist Vorsteherin des Erziehungs- und Kulturdepartementes, Carmen Haag leitet das Departement für Bau und Umwelt und Cornelia Komposch ist Justiz- und Sicherheits-Chefin.

Zehn Jahre Gemeindepräsident

Auch als Regierungsrat will Walter Schönholzer „bleiben, wie ich bin, geerdet und normal“, wie er zur Nachrichtenagentur sda sagte. Er freue sich auf sein neues Amt. Nach zehn Jahren als Gemeindepräsident von Kradolf-Schönenberg sei es schön, mit 50 nochmals etwas Neues anpacken zu können. Er werde dies „mit Elan und Freude“ tun.

Als dienstjüngstes Regierungsmitglied hat Schönholzer das Departement zu übernehmen, das ihm die Kollegen zuweisen. Auswählen kann er nicht. In welcher Funktion auch immer - er wolle gemeinsam mit den vier Kollegen „über die Parteigrenzen hinweg die besten Lösungen für den Kanton suchen“.

Der 50-Jährige wohnt in Neukirch an der Thur TG. Er ist verheiratet und Vater von vier Kindern. 1996 wurde er zum Gemeindepräsidenten von Kradolf-Schönenberg gewählt. Der FDP trat er 1999 bei. Seit 2013 präsidiert er die Kantonalpartei. Als Hobbies nennt er Skitouren, Berghochtouren und Armbrustschiessen.

Ueli Fisch gleichzeitig enttäuscht und zufrieden

Der unterlegene Ueli Fisch (GLP) räumte ein, er habe «von einer Wahl geträumt», eine Überraschung wäre möglich gewesen. Er sei deshalb natürlich enttäuscht. Schaue man allerdings, von welchem Punkt aus er vor vier Montagen gestartet sei, so habe er doch ein sehr gutes Resultat erreicht.

veröffentlicht: 28. Februar 2016 16:54
aktualisiert: 28. Februar 2016 16:56
Quelle: SDA

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