Insekten aus dem Supermarkt

· Online seit 06.11.2016, 11:43 Uhr
Bald ist es soweit: In der Schweiz dürfen Insekten auf dem Menüplan stehen. Ganz legal, denn die neue Lebensmittelverordnung, welche den Verkauf von Insekten als Nahrungsmittel erlaubt, tritt im Frühling 2017 in Kraft. Detailhändler Coop setzt vom ersten Tag an auf die Insekten.
Claudia Amann
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Coop zeigt sich innovativ: «Wir sind überzeugt, dass Insekten Teil einer zukunftsgerichteten Lebensmittelherstellung sein werden und deshalb engagieren wir uns auch an vorderster Front dafür», teilt Coop-Mediensprecherin Andrea Bergmann auf Nachfrage mit. «Diese Art der Lebensmittelherstellung hat durchaus Potenzial – sie ist nachhaltig und gesund. Und das ist die Zukunft – früher oder später.»

Völlig neue Produkte

Im Moment will Coop noch nicht verraten, welche kulinarischen Insekten-Kreationen neu ins Sortiment aufgenommen werden sollen. «Wir haben aber einige sehr spannende Produkte entdeckt», berichtet Andrea Bergmann weiter. «Wir gehen dabei in Richtung Burger, Chips oder Aufstrichen, also verarbeitete Produkte. Voraussichtlich werden wir in einem ersten Schritt einzelne Markenprodukte lancieren.»

Verarbeitet werden Mehlwürmer, Heuschrecken und Grillen. Mit dem Inkrafttreten der neuen Lebensmittelverordnung wird nämlich nur der Verkauf von eben diesen drei Insektenarten als Lebensmittel erlaubt sein.

Gesund und unkompliziert

Für Coop gibt es gleich mehrere Gründe, die für Insekten als Lebensmittel sprechen: «Insekten schmecken gut und bringen vielfältige Geschmacksnoten mit sich. So haben Mehlwürmer zum Beispiel ein eher nussiges Aroma», erklärt Bergmann. «Auch enthalten Insekten viele hochwertige Proteine und liefern wichtige Vitamine und Mineralstoffe sowie ungesättigte Fettsäuren. Sie bieten eine gesunde Ergänzung zum üblichen westlichen Menüplan.»

Nicht vernachlässigt worden bei der Lancierung ist der wirtschaftliche Faktor. Laut der Coop-Mediensprecherin können Insekten sehr nachhaltig gezüchtet werden. Die Zucht brauche viel weniger Wasser und Futter und Insekten produzierten auch sehr viel weniger Treibhausgase. Bergmann: «Wir sind gespannt, wie unsere Produkte aufgenommen werden, wenn es denn so weit ist.»

Migros will «Entwicklung verfolgen»

Die Migros hat noch keine konkreten Pläne für den Verkauf von Insekten in ihren Supermärkten. Sie schreibt auf Anfrage von FM1Today: «Wir werden beim Thema Insekten für die menschliche Ernährung sicherlich die Entwicklung verfolgen.» Und weiter: Die Migros interessiere sich für neue Lebensmittelkonzepte und verfolge «spannende Projekte, welche die Ernährung auf längere Frist verändern könnten».

 

veröffentlicht: 6. November 2016 11:43
aktualisiert: 6. November 2016 11:43

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