Kein Wasser für das Restaurant Walensee

· Online seit 27.10.2016, 19:19 Uhr
Im Gebäude der alten Raststätte Walensee bei der Autobahn A3 befindet sich eine 500 Quadratmeter grosse Wohnfläche mit allerbester Aussicht über den See. Doch hier jemals einzuziehen, ist für Heinz Moravcik, Geschäftsführer der Besitzerfirma wohl aussichtslos.
Angela Mueller
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Die Situation um die alte Raststätte Walensee aus den 60er Jahren ist verzwickt. Die Liegenschaft in Obstalden am Walensee steht seit 13 Jahren leer. Seit zwei Jahren fehlt die Baubewilligung und niemand weiss, wie es weiter geht. Besitzerin der Liegenschaft ist die Restwal GmbH. Damit die Liegenschaft zumindest für Geschäftsführer, Heinz Moravcik, bewohnbar wird, wollte dieser kleinere Renovationsarbeiten durchführen. Doch das ist nicht möglich. Die zuständige Gemeinde Glarus Nord verweigert die Wasserzufuhr. Grund: Mangelnde Hygiene, wie der Sarganserländer schreibt.

 Rostige Röhren, mangelnde Sicherheit

«Meine Intention, dass ich Geschäftsführer der Restwal GmbH wurde, war ja, weil ich eigentlich hier einen Raum haben wollte, in dem ich in einer schönen Umgebung meinen Lebensabend zubringen könnte», sagt der 64-jährige Moravcik zum Sarganserländer. Die Gemeinde begründet die Verweigerung der Wasserzufuhr folgendermassen: Weil die Wasserleitungen zum Gebäude seit vielen Jahren ausser Betrieb sind, bestehe die Gefahr von Restwasser in den Röhren. Wodurch sich Rost bilde und Bakterien entstehen könnten. Somit besteht Gefahr auf Gesundheitsgefährdung. Ausserdem zweifelt die Gemeinde, dass die Abwasserleitungen dem Betrieb standhalten würde.

Als baufällig eingeschätzt

Die Gemeinde hat neben der fehlenden Hygiene noch zwei weitere Gründe für die die Verweigerung des Baugesuches angeführt. Die Sicherheit des markanten Betongebäudes sei nicht gewährleistet. Im Schreiben wird unter anderem auf einen Bericht der Südostschweiz aus dem Jahre 2013 verwiesen, wo der ehemalige Pächter erklärte, das «Gebäude sei schon fast baufällig». «Von Baufälligkeit ist aber überhaupt keine Rede», sagt Moravcik. Das ganze Gebäude sei ein monolithischer Betonbau.

Will das Astra das Gebäude?

Doch nicht nur Hygiene und Sicherheit sind ein Problem: Auch die Erschliessung ist problematisch. Nach den heutigen Anforderungen des Bundesamtes für Strassen (Astra) sind die Ein- aus Ausfahrten der Raststätte zu kurz; diese wurde erbaut noch bevor die Autobahn gebaut wurde.

Hinter allem sieht Moravcik einen Pakt zwischen dem Astra, der Gemeinde und dem Kanton: Das Astra wolle das ehemalige Restaurant kaufen, um es als Werkhof zu nutzen, lautet sein Verdacht, wie der Sarganserländer schreibt.

Glarner Regierung muss entscheiden

Das Baugesuch der Besitzerin Restwal GmbH von August 2014 wurde von der Gemeinde Glarus Nord abgewiesen. Geplant war ein Umbau in ein Wohn- und Geschäftshaus mit einem zusätzlichen Stockwerk und insgesamt sechs unterschiedlich grossen Wohnungen, Büros und Archivräumen. Nach einer Beschwerde liegt der Ball nun beim Glarner Regierungsrat.

veröffentlicht: 27. Oktober 2016 19:19
aktualisiert: 27. Oktober 2016 19:19
Quelle: agm

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