Klarer Sieg des Leaders gegen das Schlusslicht
Allfällige Spekulation, dass die Young Boys kurz vor dem lange ersehnten Ziel, dem Meistertitel, im Match gegen einen Aussenseiter nervös werden könnten, beseitigten die Berner selber schon in den ersten Spielminuten. Sie erarbeiteten sich augenblicklich gute Chancen.
Führung nach zehn Minuten
Die beste davon verwertete Guillaume Hoarau nach zehn Minuten mit einem prächtigen Ablenker mit dem linken Aussenrist. Dieses Tor hätte in jeder Wahl zum Tor des Monats gekürt werden können, wäre nicht Christian Fassnachts 2:0 nach 18 Minuten noch schöner gewesen. Der als Torschütze und besonders als Vorbereiter für YB ungemein wertvolle Miralem Sulejmani erlief an der Strafraumgrenze einen Steilpass. Er spielte den Ball mit dem Absatz Richtung Penaltypunkt zurück, und Fassnacht traf mit voller Wucht ins Lattenkreuz. Beim vorentscheidenden 3:0 nach 38 Minuten traf den Lausanner Keeper eine Mitschuld. Thomas Castella verliess nach einer scharfen, angeschnittenen Freistossflanke Sulejmanis das Tor, aber seine Faust war später zur Stelle als Hoaraus Kopf.
YBs ungewöhnliche Erfolgsserie in diesem Frühling geht mit dem ebenso ungewöhnlichen Hoch des 34-jährigen Franzosen Hoarau einher. Zu Beginn der Saison hatte er Mühe, nach einer Verletzung vom letzten April den Tritt zu finden. Danach verletzte er sich erneut und musste acht Spiele pausieren. Dennoch ist er mit nunmehr 13 Treffern der Leader der Torschützenliste.
Lausanne ohne Kampfgeist
Die Waadtländer schienen im ersten Spiel unter Trainer Ilija Borenovic (zu) lange nicht an eine Chance zu glauben, obwohl sie das Heimspiel im Herbst gegen die Berner 2:1 gewonnen hatten. Dennoch glückten ihnen schon in der ersten Halbzeit drei Angriffe, die die Defensive der Berner ins Schwimmen brachten. Diese Szenen wiederum werden YBs Trainer Adi Hütter nicht gefallen haben.
YBs Abwehr war anfällig
Selbst in der zweiten Halbzeit schien die Abwehr der Berner sehr anfällig zu sein. Dies äusserte sich am klarsten bei Lausannes Ehrentor. Goalgetter Simone Rapp hatte für seinen Kopfball auf Flanke von Nicolas Gétaz sehr viel Platz. Nur fünf Minuten später verhinderte der erneut sehr stark spielende Goalie Marco Wölfli gegen den allein anstürmenden Rapp das sicher scheinenden 2:3. Mit ihrer gefälligen Leistung ab der 30. Minute dürfen die Lausanner für den anstehenden Abstiegskampf Mut schöpfen. In der Nachspielzeit zeichnete sich Fassnacht wie zuvor Hoarau als Doppeltorschütze aus.
Young Boys - Lausanne 4:1 (3:0)
26'506 Zuschauer. - SR Tschudi. - Tore: 10. Hoarau (Mbabu) 1:0. 18. Fassnacht (Sulejmani) 2:0. 38. Hoarau (Sulejmani) 3:0. 61. Rapp (Gétaz) 3:1. 91. Fassnacht (Mbabu) 4:1.
Young Boys: Wölfli; Mbabu, Nuhu, Von Bergen, Benito; Fassnacht, Sanogo, Bertone, Sulejmani (71. Schick); Hoarau (82. Nsame), Assalé (78. Aebischer).
Lausanne: Castella; Loosli, Monteiro, Rochat, Gétaz; Zarate (63. Zidane), Fransson, Cabral (80. Schmid), Geissmann; Margiotta (86. Zeqiri), Rapp.
Bemerkungen: Young Boys ohne Sow, Lotomba und Von Ballmoos (beide verletzt). Lausanne ohne Manière, Kololli, Pasche und Dominguez (alle verletzt). Verwarnungen: 20. Bertone (Foul), 27. Monteiro (Foul), 47. Fransson (Foul), 68. Cabral (Foul), 72. Nuhu (Foul).
Luzern - Zürich 2:1 (1:1). Sion - Basel 2:2 (1:1).
Rangliste: 1. Young Boys 31/72 (75:33). 2. Basel 31/59 (54:26). 3. Luzern 31/46 (42:44). 4. St. Gallen 31/45 (45:57). 5. Zürich 31/40 (40:38). 6. Thun 31/36 (46:56). 7. Grasshoppers 31/35 (39:45). 8. Lugano 31/35 (32:48). 9. Sion 31/32 (41:49). 10. Lausanne-Sport 31/31 (42:60).